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Hier geht es um einen Zivildienstleistenden, der seinen Dienst in einem großen Pflegeheim für Senioren ableisten muss. Er wird dabei keinesfalls geschont, sondern mit denselben Arbeiten wie eine normale Arbeitskraft betraut, was ihn anfangs ganz schön schlaucht: Dort gibt es nämlich viele, alte Menschen mit ihren Gebrechen und Leiden und ihrem bisweilen mürrischen Verhalten. Doch schneller als erwartet lebt der Zivildienstleistende sich ein und erkennt eher in seinem Kollegium Personen, die ihn auch auf Dauer ankotzen. Unter den Heimbewohnern wächst ihm jedoch ein Individuum besonders ans Herz: Ein alter Mann, der von den Schwestern ob seiner Vergangenheit und seines militärisch-disziplinierten Verhaltens nur General genannt wird. Der Zivi bildet einen starken Gegenpol zur Disziplin und die beiden geraten in häufige Auseinandersetzungen. Doch gerade durch diese intensive Beschäftigung miteinander verwandelt sich die Spannung zwischen ihnen schon bald in Zuneigung.

Aus der Geschichte wird leider nicht wirklich viel herausgeholt und der Storyverlauf ist erstaunlich linear. Es geht im Grunde nur um den Charakterwandel, den der Protagonist durchlebt. Zwar gibt es noch kleine Nebenstränge, wie die Beziehung zu einer der Schwestern, richtige Abwechslung kommt aber nicht auf. Dabei sind auch die Darsteller erschreckend unterdurchschnittlich; alleine der Hauptdarsteller sorgt mit seiner beinahe amateurhaften Leistung schon mal für unfreiwillige Komik. Inszenatorisch werden auch keine Bäume ausgerissen: Die Kameraarbeit ist höchstens routiniert; neben einigen gelungenen Kameraschwenks fallen aber die plumpen Zooms eher negativ auf. Nur die Musik ist durchweg als passend zu bezeichnen, ohne dabei jedoch einen gewissen, aufgesetzten Charakter vermissen zu lassen. Man hätte über die unambitionierte Präsentation hinweg sehen können, wenn denn wenigstens die Dramatik am Ende richtig herübergekommen wäre. Dies ist aber nicht der Fall.

“Shalom General“ entlarvt sich also nach sehr kurzer Zeit als misslungener Dramakitsch, in vielen Aspekten lauwarm und keinesfalls stimmig. Nichtsdestotrotz kann man sich den Film anschauen, wenn man auf eine gewisse Authentizität steht, denn hier kommt man einigermaßen reales Zeugs geboten.

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