Review

Ein guter Trip


Ich war nie der Kiffer, nichtmal ein Raucher, außer hier und da einen Whisky oder das Feierabendbier bin ich drogentechnisch eher stiefmütterlich unterwegs. Vom härteren Zeug ganz zu schweigen, das wollte ich selbst in wilderen Jugendjahren nie auch nur ausprobieren. Was aber natürlich alles nicht dazu führt, dass ich an „Kifferkultkomödien“ keinen Spaß haben kann. „Up In Smoke“ als ein Urvater dieser Richtung aus den hängengebliebenen Ausläufern der Hippiekultur hat mir das einmal mehr bewiesen. In dem wenig vorankommenden Roadtrip lernen sich zwei Versager und Kiffer kennen und freundschaftlich lieben - und wir Zuschauer sehen den titelgebenden Buddies staunend und gut unterhalten dabei zu, wie sie sich durch ihre rauchigen Exzesse und Völlig-egal-Attitüde in immer größere Klemmen manövrieren. Aber auch wieder heraus. 

Es ist nicht so, dass ich jetzt sofort jeden Cheech & Chong-Teil einwerfen und feiern will. Irgendwann sicher, aber erstmal reicht das „Original“. Erst recht wenn die in den Folgejahren daraufhin heruntergekurbelten Sequels von abnehmender Qualität sein sollten. Auch einen Kifferfilmmarathon etwa mit Harold, Kumar oder dem Big Lebowski werde ich dieses Wochenende sicher nicht einschieben. Dazu liegt mir diese chillige Nische nicht genug am Herzen. Dennoch: dieser Klassiker musste endlich mal nachgeholt werden. Und den fast noch besseren Soundtrack habe ich auf Vinyl direkt dazu gekauft. „Up In Smoke“ ist verpeilt, vercheckt, gestreckt und verplant - genau wie man ihn sich vorstellt. Cheech und Chong sind wohl die sympathischsten Nichtsnutze der Filmgeschichte. Allein das lohnt sich zu sehen. Dazu die lässigen Songs, die episodischen Eskapaden, die sich dann oft passenderweise urplötzlich in Rauch auflösen. Das passt alles, das wirkt erfrischend nichtssagend und unbekümmert, naiv und natürlich, lieb und ungefährlich. Ganz anders also, als viele Gedanken, die man sonst so zu exzessivem Drogenkonsum gehört hatte. Ein süßes Gegengewicht und absolute Aushängeschilder der Konterkultur, die dafür gar nichts tun mussten außer sie selbst zu sein. Herrlich! 

Fazit: wahrscheinlich Ursprung bis Quintessenz der Kifferkomödien - Cheech und Chong sind Kult! Umso weniger man mit Rauchen und Drogen allerdings am Hut desto weniger zieht das Teil natürlich. Und vice versa. Macht aber immer noch Laune. 

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