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Der Piratenfilm hat nur wenigen Glück gebracht und auch die mit dem Genre verbundenen Parodien sind selten glücklich gewesen. Mel Damskis „Dotterbart“ geht es da nicht anders, obwohl der Film eine absolut beeindruckende Schauspielerriege aus dem Reich der Comedy auffährt. Leider sind die humorigen Möglichkeiten begrenzt und unterschiedliche Stile behindern sich hier leider gegenseitig.

Oftmals verkauft als „Monty Python auf hoher See“ hat der Film mit der ursprünglichen Gruppe eigentlich nur drei der Mitglieder gemeinsam, die hier mitwirken, zwei davon auch nur in Nebenrollen. Zwar gibt Graham „Brian“ Chapman die Hauptrolle, doch Eric Idle und John Cleese haben nur feine Gastauftritte, wobei Cleese meistens den Vogel abschießt, als Blinder mit topoptimiertem Gehör.
Ansonsten liest sich die Besetzungliste mehr wie der Cast eines Mel-Brooks-Films: Madeline Kahn, Peter Boyle, Kenneth Mars, Marty Feldman, Spike Milligan – dazu noch die Kiffercomedians Cheech und Chong in ungewöhnlichen, kalauernden Rollen.

Trotzdem wollen die Gags mal funktionieren und mal wieder nicht: Chapman flucht sich händeringend durch seinen monströsen Piraten, die Pythons und die Brooks-Gang machen jeweils ihr Ding, Cheech und Chong sind fast überhaupt nicht witzig und dazwischen faselt sich noch Peter Cook durch eine dauerbesoffene Rolle als Adeliger.

Grund für die Uneinheitlichkeit sind sowohl das Drehbuch als auch diverse produktionstechnische Probleme, das Geld ging aus, dann starb Marty Feldman noch während der Dreharbeiten und James Mason war mit seiner Krebserkrankung auch nicht mehr sonderlich belastbar.
Das Drehbuch muss mehrfach überarbeitet worden sein, denn es fehlt an einem echten Höhepunkt, der Film arbeitet am Ende nur ein paar Sets ab, beseitigt diverse Charaktere und läuft dann letztendlich einfach aus.

Also bitte nicht glauben, hier ein unbekanntes Python-Meisterwerk auszugraben. Stellenweise (vor allem im ersten Drittel) ist der Film streckenweise echt witzig, später dehnt er sich leider nur noch aus. Produktionstechnisch immerhin erster Güte. (5/10)

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