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Nun hat sich auch die berühmt-berüchtigte B-Movie-Schmiede Sub Rosa (der kranke SCRAPBOOK oder der bizarre ICE FROM THE SUN von Eric Stanze kommen von denen) an einen „Backwoodslasher" gewagt; irgendwie war es ein netter Versuch, aber so wirklich überzeugen kann der Streifen, der auch von Eric Stanze mitproduziert ist, dann nicht. Dies liegt vor allem an der ersten Filmhälfte, die man sich so in ihrer Mache hätte ersparen können. Klar, Parallelen zu den Klassikern wie TCM hat jeder Film dieser Art, doch hier aber wurde es sehr mies umgesetzt – man kann so gut wie alle kommenden Geschehnisse erahnen. Man dachte, der HELL´S HIGHWAY wäre schon der Tiefpunkt. Hier sind mehrere Freunde auf dem Weg zu einer Kanu-Tour, doch schon nach der ersten Begegnung mit dem ansässigen Menschenschlag droht die Stimmung zu kippen. An der Tankstelle trifft man auf die nächsten etwas debilen Menschen, die sie vor dem Besuch in den Wäldern warnen. Kennen wir – wie auch das Folgende: auf dem Weg dorthin springt ihnen jemand vor das Auto, aufgehetzt und in wirren Worten etwas von „dem Jungen" faselnd... 40 Minuten später lernen sie diesen dann kennen.

Die ganze „Einleitung" vor dem Gemetzel bewegt sich unnötig in langen, langweiligen Dialogen und keinen wirklichen Überraschungen seitens irgendwelcher Entwicklung in der Story, welche man eigentlich immer vorausahnen kann. Vielleicht mal interessant die ersten Blicke auf unseren „Jungen", der ausführende Schlachter der Backwoods – ein „Jason"-Klon der biedersten Art: Muskelmann mit Kopfkissenbezug auf dem Kopf. Atmosphärisch geht das überhaupt nicht klar und auch die bemühten, aber plumpen Darsteller können nicht wirklich überzeugen. Vielmehr: sie sind sogar etwas nervig; Sympathiefiguren gibt es auch keine! Die durchgeknallten Backwoods treten leider auch nur am Rande in Erscheinung, die Morde begeht „der Junge". Das Fehlen der verrückten Hinterwäldler drückt auf das ohnehin kaum stimmige Gesamtkonzept. Lediglich als dann das Morden losgeht, beginnt der Film so etwas wie Spannung aufzubauen, kann aber dann lediglich in den F/X überzeugen. Aber auch nur in den „Ergebnissen", die Mordszenen kommen kaum vor. Eric Stanze hat ein paar wirklich schön matschig-zerrissene Leichen präpariert, auch manche F/X (Auseinanderreißen des Kopfes oder andere Fingerarbeit wie Augen eindrücken oder bei lebendigem Leib Gedärme rausreißen) sind gut gelungen, aber wie gesagt zu rar. Unterste Schublade für Amateur und teilweise fast schon beschämend dilettantisch ist die hektische Kameraführung ausgefallen. Freunde von Fluss-Thrillern jedenfalls sind mit beim famosen BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE oder, wenn man es eher amateurhaft mag, mit Olaf Ittenbachs RIVERPLAY besser beraten als mit diesem unsäglichen Mist.

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