Review

Montag Abend: 22:00 Uhr!
Keine Lust ins Bett zu gehen. Keine Lust auf Zocken. Lust auf ... Horrorfilm!!!
Mal sehen: Welchen Film würde ich meinen Freunden aufgrund diverser Kritiken und Zensuren niemals zumuten wollen??? Hmmh... TRESPASSING dürfte wohl so ein Fall sein! Auf geht's...

Wow, was für ein geiler Sound!
Der gruselige Auftakt in einer vereinsamten Waldhütte lässt mich ernsthaft die Wahl meiner DVD anzweifeln, wenn man die mehr als durchwachsenen Kritiken in Betracht zieht.
Egal - weiter geht's mit Suspense pur und wohldosierten Schockeffekten, die das heimische Digital-Kino bis zum Zerbersten ausreizen! Puh... das war 1982 ...die Vorgeschichte ist erst mal vorbei.

Schnitt - einige Jahre später.
Fünf Studenten, zwei Weibchen und ein Männchen, nehmen in pseudo-wissenschaftlichem Auftrag ein ehemals herrschaftliches Anwesen im Hinterland von Louisiana unter die Lupe. Es besteht die Vermutung, dass vor mehr als 200 Jahren eine Baumwollunternehmerin eine private Folterkammer in dem Haus unterhielt!
Die Kulisse für ein düster morbides Horror-Filmchen in der Einöde der schwülen Sudstaaten-Sumpflandschaften verspricht nichts schlechtes, und als die illustre Schar das Grundstück betritt beschert uns B-FIlm Regie-Nobody James Merendino genügend Situationen, die für gepflegte Gruselstimmung sorgen.
Ich bin sehr überrascht - der Film ist auf klarem 8er-Kurs, wozu die phänomenalen Sound-Effekte einen wesentlichen Teil beitragen können (o.k., ich geb's zu - ich bin ein Sound-Fetischist!)

Doch was ist das??? Nach 50 Minuten gepflegten Horrors taucht plötzlich der scheinbare Ursprung allen Mystery-Übels auf. Das soll's gewesen sein? Als ein seltsamer Typ mit einer aberlächerlichen Hundemaske über den Bildschirm wuselt nimmt der Film eine 180°-Wende.
Ist denn das die Möglichkeit! Von nun an geht's steil bergab: Was uns die restliche knappe halbe Stunde serviert wird ist ein 08/15-Schlitzerfilm der untersten Schublade.
Außerdem nervt mich nach kurzer Zeit das Herumgeschreie der hyperaktiven Rasta-Braut dermaßen, dass ich ihrem Bildschirm-Tod sehnsüchtig entgegenfiebere.

Gott sei dank - Aus und vorbei! Nichts mehr blieb übrig von der anfänglichen Atmosphäre. Die Story wurde scheinbar komplett über den Haufen geschmissen, NICHTS Nennenswertes ist mehr passiert.Als nach immerhin nicht mehr allzu langer Zeit der Abspann beginnt, sitze ich mit einem Kopfschütteln da und versuche ernsthaft, die Gedanken des Regisseurs/Drehbuchschreiberlings nachzuvollziehen, was ihn nach einem hervorragenden Auftakt zu diesem filmischen Magermilchquark hingerissen hat. Na ja... ich finde mich mit dem Ergebnis ab, frage nicht mehr nach und kann alles, was über diesen Streifen bisher geredet wurde, jetzt nachvollziehen.

Aber wie sieht nun meine Bewertung aus? - Drücken wir das Ergebnis vielleicht am einfachsten mit folgender Formel aus und urteilen - im wahrsten Sinne des Wortes - minutiös:

(50 x 8) + (35 x 0)
= 4,71
85

Wer sagt's denn.. immerhin noch eine knappe 5
;-)

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