Review

Auf dem Gelände einer ehemaligen Plantage spukt es der Legende nach. Vor 20 Jahren gabs da grausige Morde und die Geister der gefolterten Sklaven... blabla... abgelegenes, halb verfallenes Haus... blabla... dumme Teenies könnens nicht lassen...blabla... metzel...

Das Beste an "Trespassing" ist zweifelsfrei die Gestaltung des DVD-Covers. Dieses besitzt mehr Atmosphäre als der gesamte Film. Regisseur James Merendino fehlt absolut jedes Talent, auch nur ansatzweise Spannung zu erzeugen. "Trespassing" besticht vielmehr durch seine unglaublich miesen Dialoge, bei denen man von Minute zu Minute merkt, daß krampfhaft versucht wurde, die im Film nicht vorhandene Spannung durch übelst konstruierte und unglaubwürdige Verdächtigungen unter den Protagonisten zu kaschieren. Da ist es völlig egal, ob die angesprochenen Problemchen und Neurosen absolut nicht in die Handlung passen und in den unmöglichsten Situationen zu Sprache kommen. Selbst Troma-Filme erreichen in dieser Hinsicht nicht annährend eine solche Lächerlichkeit wie es "Trespassing" gelingt.

Neben den abstrusen Charakteren und Dialogen gehört aber auch die Technik in die unterste Schublade. Das fängt bereits mit der äußerst intelligenten Idee an, die Handlung zu 90% tagsüber spielen zu lassen. Zusammen mit der Unfähigkeit des Regiesseurs, auch nur eine atmosphärische Einstellung in den Kasten zu bringen, der Todesstoss für jeden Filmspass. Kommt es in der dreist aus anderen Slashers zusammengeklauten Pseudostory dann endlich mal zu einem Mord, so macht sich postwendend eine noch größere Enttäuschung breit: Zu sehen gibt es außer einem Kehlenschnitt und einer Aufspiessung praktisch nichts, Gore im Sinne von Körperteilen oder sehenswerte Effekten sowieso nicht. Harmlos, ideenlos und zudem noch schlecht gemacht (Ein Opfer tappt auf dem Dachboden in eine recht zackige Falle, Auswirkungen davon sind jedoch nicht zu sehen, abgesehen von ein wenig aufgetragenem Blut), auch in Sachen Gore eine totale Entäuschung.
Der Killer selbst reisst ebenfalls nicht viel, da er praktisch kaum zu sehen ist. Die Idee der Hundemaske ist zwar recht cool, dumm nur, wenn man sie während des gesamten Filmes nicht mal in Nahaufnahme zu sehen bekommt. Selbst im überhastet zusammengeschusterten Finale mit obligatorischem Pseudo-Cliffhanger gibts außer unbeholfen zusammengeschnittenen und gespielten Hetzszenen nichts zu vermelden.

Zu den Darstellern fällt mir eigentlich nur eine Frage ein: Wieso spielt "Rambo3"-Veteran Kurtwood Smith hier mit? Wurde er dazu mit vorgehaltener Waffe gezwungen? Es ist schwer anzunehmen, weitere Kommentare in die Richtung der trotteligen Jungschauspieler erspar ich mir besser...
Meidet diesen Film wie die Pest, selten einen so miesen Slasher gesehen, der noch dazu mit einem unverschähmt langsam ablaufenden Abspann auf dreiste 85 Minuten gestreckt wurde. Eine elend langweilige und mies umgesetzte Zeitverschwendung, in deren Grottigkeit nur noch einschlägige Boll-Werke mithalten können! Tromas "Hexenhaus" ist im Vergleich schlicht oskarverdächtig...

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