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Seit knapp fünf Jahren sorgen Cartman, Eric und Co. auch im deutschen Fernsehen für Aufsehen und haben sich hierzulande längst einen Namen gemachten. Zu Zeiten, als der Kult am größten war, brachten die Schöpfer von „South Park“, Trey Parker und Matt Stone, einen Film heraus, der Fans der Serie begeisterte und es schaffte, so manchen (wie auch mich), der vorher mit diesem Humor nichts anfangen konnte, zu einem Anhänger zu machen.

Die Story, ganz knapp: Terence und Phillipp, zwei Kanadier mit Fäkalhumor, werden festgenommen, weil sie angeblich die Jugend versauen sollen, was schließlich den dritten Weltkrieg auslöst. Amerikas Streitmacht wird daraufhin mobilisiert, die drei Jungs Kyle, Eric und Cartman gründen eine Widerstandsbewegung, deren Ziel es ist, Terence und Phillip vor dem elektrischen Stuhl zu retten, während der mal wieder verschiedene Kenny in der Hölle die sich anbahnenden Anzeichen eines Weltuntergangs wahrnimmt: Saddam Hussein und der Teufel wollen die Menschheit unterjochen!

Das klingt grotesk und albern, ist aber in Wahrheit ein absolut durchdachter Plot mit verdammt vielen Überraschungen. Irgendwie schafften es Parker und Stone, die Story trotz absurder Grundzüge nachvollziehbar und auf die reale Welt übertragbar zu machen, so werden neben derbsten Humoreinlagen auch jede Menge Seitenhiebe auf die amerikanische Gesellschaft dargeboten, wobei das Wort „Seitenhiebe“ beinahe unangebracht ist, denn „South Park: The Movie“ ist eine der überspitztesten Satiren, die es gibt. So wird neben der übertriebenen Zensurgeilheit amerikanischer Mütter auch der weiterhin vorherrschende Rassismus sowie die kriegsbestimmende Politik der USA kritisiert, daneben bekommen berühmte Persönlichkeiten wie etwa Saddam Hussein (okay, der hat’s verdient) aufs Übelste ihr Fett weg. Anspielungen auf das dritte Reich sind in Form von Konzentrationslagern und Bücherverbrennungen ebenfalls vorhanden.

Jetzt aber mal im Ernst: Das ist alles nettes Beiwerk, aber was hier zählt ist letztendlich Unterhaltung. Und die könnte besser nicht sein. „South Park: Der Film“ hat den mit Abstand abgedrehtesten, genialsten und derbsten Humor der letzten Jahre, man könnte den Film als einzigen Witz bezeichnen, was in diesem Fall natürlich positiv gemeint ist. Schon die ultrabilligen Animationen sind ein Brüller, dann natürlich die völlig neuen Schimpfwörter, sowie echte persönliche Klassiker von mir: Terence und Phillip bei Conan O’Brien, Cartmans Anime-Einlage am Ende, Saddams Tanz, Winona Ryders Bühnenauftritt, „Feurige Ärsche“, diverse Lieder, Operation „Menschliches Schild“, der Rückwärts-Salto-Hund, die Suche nach der Klitoris und so weiter und so fort....

„South Park: The Movie“ ist wunderbar anarchisch-respektlos, der mit Abstand witzigste Zeichentrickfilm, den ich kenne, dazu besser als die meisten Folgen der Serie. Nicht nur für Fans geeignet und zum immer wieder sehen (ich bin locker schon bei zehn Durchläufen angekommen), schlechter wird er mit keinem Mal. Für jede Party ein garantierter Knüller!

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