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Stan, Kyle, Kenny und Cartman, unsere Lieblings-2D-Figuren aus South Park haben seit Jahren riesigen Erfolg. Schon 1999 führte das dazu, dass Trey Parker und Matt Stone die 8-jährigen Chaoten auf die Leinwand brachten. Dabei wird nach Strich und Faden verarscht, das Niveau auf die niedrigste Stufe gesenkt und gesungen. Letzteres ist das einzige, was mich an dem Film gestört hat.

Der Film zeichnet sich vor allem durch seine reichhaltigen Ideen aus. Es ist immer schwierig, aus einer beliebten Serie einen Film zu machen. Die Zuschauer wollen nicht genau das Gleiche wie in der Serie zu sehen bekommen. Gleichzeitig wollen sie aber viele Dinge wieder erkennen. Es ist also ein schmaler Grat, auf dem sich Trey Parker und Matt Stone befanden, als sie ihre Serie verfilmen wollten.

Terrence & Phillipe gehen mit ihrem Kinofilm "Asses on fire" an den Start. Der vulgäre Streifen ist nicht für kleine Kinder bestimmt, dennoch gelingt es den vier Hauptprotagonisten mit Hilfe eines Straßenpenners, den Film zu sehen. Die Fekalsprache, welcher sie dadurch ausgesetzt werden, beeinflusst sie eloquenztechnisch in sehr negativer Weise. Zudem machen sie Werbung bei den anderen Kindern. Bald haben alle den Film gesehen und verkommen zu fluchenden Gören. Die Eltern sind mit dieser Entwicklung ganz und gar nicht einverstanden und beschuldigen Kanada für das Verkommen ihrer Kinder. Um ein Zeichen zu setzen, sollen Terrence & Phillip öffentlich hingerichtet werden. (Vor allem, nachdem Kenny versucht hat, einen Furz wie im Film anzuzünden und daraufhin stirbt) Kanada sieht das wiederum sehr negativ. Ein dritter Weltkrieg droht zu entstehen, in den auch noch der schwule Satan mit seinem Liebhaber Saddam Hussein eingreifen will, um die Weltherrschaft zu übernehmen. Stan, Kyle und Cartman wollen dem ganzen Szenario durch Gründung der Untergrundbewegung "La resistance" entgegenwirken.

Die Story ist witzig und wird mit zahlreichen i-Tüpfelchen versehen, wie Stans Suche nach der Klitoris oder der komplizierten Beziehung zwischen Satan und Saddam. Gesellschaftskritik, humoristisch verpackt, kommt ebenfalls nicht zu kurz. Man denke an die Verteilung der Bataillonrollen für die Schlacht als Andeutung für den immer noch teilweise vorherrschenden Rassismus in den Vereinigten Staaten.

Zahlreich Running Gags, die wir schon aus der Serie kennen, können uns auch im Film amüsieren, wie Kennys obligatorischer Tod oder Stans Brechanfälle, wenn er gezwungen ist, mit seiner Geliebten Wendy zu kommunizieren. Der Chefkoch darf mit seiner Andeutung auf die Bedeutung der Klitoris nur kurz glänzen. Von seiner Rolle hätte ich mir mehr Material erhofft, ist er doch in der Serie einer der Sympathieträger.

Humoristisch betrachtet ist der Streifen also durchaus gelungen: Die Mischung aus bekannten Witzen und neuen Gags ist perfekt gelungen und dürfte fast jeden South Park Fan zufriedenstellen. Dazu gehören der ein oder andere neue Charakter, wie "The Mole", die begeistern können.

Leider wurden auch Fehler gemacht, wenn man mich fragt. Die zu kurz gekommene Rolle des Chefkochs erwähnte ich bereits. Das ist kein schlimmes Übel, durchaus jedoch ein Schönheitsfehler. Völlig misslungen fand ich – neben der deutschen Synchronisation – die Idee, das Ganze als eine Art Musical aufzuziehen. Das wäre angebracht gewesen, wenn man die Anzahl der Lieder in Grenzen gehalten hätte. Dadurch, dass alle 5 Minuten ein neues Lied angestimmt wird, wird der Bogen deutlich überspannt und das Konzept sehr nervig. Das soll, um das noch einmal zu betonen, nicht heißen, dass alle Lieder schlecht sind. "Blame Canada" wurde beispielsweise tatsächlich im Jahre 2000 für einen Oscar nominiert. Aber vieles ist überflüssig und sollte wohl nur die Handlung in die Länge ziehen. Für mich gibt es an dieser Stelle daher deutliche Abzüge.

Fazit: South Park Fans kommen hier auf ihre Kosten: Stan, Kyle, Cartman und Kenny begeben sich auf ihr größtes Abenteuer und sind dabei charmant wie immer. Vielen Dingen bleibt man treu, wie der eigentümlichen Art des Zeichnens, oder dem ein oder anderen Running Gag. Trotzdem gelingt es, viele neue und unterhaltende Ideen einzufügen. Lediglich den Musicalcharakter des Films habe ich teilweise als sehr nervig empfunden. Ansonsten könnte man nur ein paar Feinheiten kritisieren. Insgesamt finde ich 7 Punkte fair. Euer

Don

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