Review

Wer das Science Fiction Genre ganz bewusst nicht revolutionieren möchte, greift auf bekannte Versatzstücke zurück und schustert damit massenkompatible TV-Ware, vielleicht, um wenigstens ein paar Zuschauer vor den Bildschirm zu locken.
Hier fühlt man sich erinnert an: „Die Fliege“, irgendeinen Tierhorror mit Motten, „Alien“, „Die Dämonischen“ und einen dieser Streifen, in dem Außerirdische ihren Opfern den Lebenssaft per ausgefahrener Zunge durch den Mund aussaugen (da muss es mehrere geben).
Dieser Streifen ist mehrere, aber immerhin aus einem Guss.

Im Zentrum stehen mal wieder Wissenschaftler mit besonderen Spezialgebieten: Geronimo Horne weiß eigentlich über alles bescheid, nur im Bereich der Insekten ist ihm Frau Doktor Bailey überlegen, - sympathisch sind sich beide natürlich von vornherein.
Nachdem ein Astronaut während einer Weltraummission in eine Meteoritenwolke geriet und am Arm verletzt wurde, entfleuchen seiner Wunde parasitenartige Motten, die sich stets weiterentwickeln und in rascher Zeit halb Houston bevölkern…

Da man sogleich mit kurzem Aufenthalt im All einsteigt und die Hauptfiguren rasch ins Spiel bringt, ist man zumindest von Beginn an bei der Sache.
Die Motten sehen tricktechnisch völlig okay aus und auch die angewachsenen Insektenarme an den menschlichen Befallenen gehen so halbwegs durch.
Leider konzentriert man sich im Verlauf zu sehr auf staubtrockne Theorien und jongliert reichlich mit Fremdbegriffen, um unhaltbare Theorien über seltene Blutgruppen, Kokons und Opfer ohne Blut und Organe zu fundieren.

Demgegenüber halten sich direkte Übergriffe der Motten (die nur unwesentlich größer sind als die Gängigen) arg in Grenzen. Vielmehr wird ein Grill-Frank, der Ärger mit Frau und Schwägerin hat, von den Viechern attackiert und mutiert fortan zum Haupt-Wirt, der nachfolgende Opfer dirigiert und sie an bestimmten Orten wie Scheune oder final Schiff versammeln lässt, was dann anmutet wie eine Horde Zombies in Trance.
Außergewöhnliche Blutszenen sind dabei nicht enthalten, da schwenkt die Kamera stets weg, bevor ein Opfer überhaupt erst zum Todesschrei ansetzt.

Das Heldenpaar hat indes alle Hände voll zu tun, muss sich über öffentliche Aussagen Gedanken machen, von einem Opfer zum nächsten Labor düsen und sich am Ende auch noch mit der arrogant vorgehenden Abteilung der NSA herumschlagen.
Etwas munterer wird es stets, wenn Randfiguren mit den Infizierten zu tun bekommen, wie etwa ein Liebespaar im Wald, welches von herunterhängenden Leichen am Baum erschreckt wird oder ein Polizist, der einen infizierten Raser stoppt.
Weniger Ernsthaftigkeit hätte der Sache natürlich nicht geschadet, doch die bunte Mischung kann das Interesse über weite Teile so halbwegs Aufrecht erhalten.

Dennoch handelt es sich bei vorliegendem Vehikel um unspektakuläre Massenware, früh durchschaubar, altbacken inszeniert und mehr als offensichtlich fürs Fernsehen gedreht.
Dazu passen die oft teilnahmslos dreinblickenden Darsteller, der langweilige Score und die biedere Ausstattung, nebst fehlenden Nacktszenen.
Spannend gestaltet sich das ganze kaum, eher trashig, jedoch nicht genug, um damit abfeiern zu können.
5 von 10

Details
Ähnliche Filme