Irgendwann ist für jeden Actionheld der Drops gelutscht und das sicherste Merkmal dafür, daß die Starpower nachläßt, ist, wenn man ihn mit anderen "Helden" der Leinwand paart, um das Package interessanter zu machen.
Asia-Experte Tsui Hark läßt es bei der Troika der harten Männer zwar derbe krachen, aber das bewahrt diesen Killer- und Terroristenschinken nicht vor der Beliebigkeit.
Wir haben also einen ganz bösen Terroristen in Form eines schön in sauer gelegten Mickey Rourke, der wohl dringend das Geld brauchte und sich somit Muckis antrainierte. Er sieht zwar trotzdem aus, wie in Scheiße mariniert, hat aber wenigstens Ausstrahlung, was man von den Helden gar nicht sagen kann. Als Ersatz für seinen eigenenn dahingegangenen Sohn zieht er van Damme erst mal aus dem Verkehr und macht sich dann an dessen schwangere Alte ran, während unser aller Belgier auf einer Exilinsel festsitzt.
Die Idee wiederum hat man aus "Nummer 6" geklaut, nur das die hier exilierten Eingekerkerten ein flottes Leben haben und sich als anti-terroristischer Think-Tank benutzen lassen. Klar, daß Mucki-Baby hier erst mal flüchten muß, was er relativ geschickt auch hinbekommt. Zwischendurch taucht dann verschiedentlich noch Basketball-Star Dennis Rodman auf, weil der mittels reichlich Blech in der Fresse, noch schlimmerer Klamotten und beknackter Frisur Farbe in den Film bringen soll. Benehmen tut er sich aber wie ein zweitklassiger Eddie Murphy (immerhin ist er recht groß und seine Texte sind latent ironisch), weswegen er die Filmerei auch tunlichst wieder einstellen sollte.
Noch viel schlimmer sind aber die Einfälle der Autoren, die hier ein völlig hinrissiges Agententreffen mitten auf einem vielbelebten Marktplatz schmeißen, um dann eine Gruppe Mönche als geheime Computergenies zu präsentieren, ehe ein knackeblöder Showdown in einer Art Colosseum samt Tiger und Landminen einen Showdown vom Reißbrett zieht, bei dem einem Augenbrauen wegspringen, so gestelzt kommt dieser daher.
Und während eine bombige Explosion das Relikt der alten Römer komplett wegfetzt, retten sich unsere Helden samt Baby hinter einem Coca-Cola-Automaten. Macht mal Pause - das ist nicht "the real thing".
Nennt es asiatischen Humor oder simple Verrücktheit, mir ist diese wirr zusammengebraute Mixtur überaus suspekt und streckenweise extrem langweilig dazu. Da macht mich auch die dollste Ballerei nicht mehr wach. (4/10)