Robert Adams ist ein friedfertiger Farmer aus den Südstaaten, der sich in die kluge und freundliche Lehrerin Evelin aus den Nordstaaten verliebt. Doch das Schicksal meint es nicht gut. Der tobende Bürgerkrieg macht auch vor ihrem Heimatort nicht halt und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe. Nachdem er inhaftiert, sein bester Freund getötet und seine Heimatstadt dem Erdboden gleich gemacht wird, muss sich der stolze Südstaatler entscheiden: Gibt er seine Heimat auf oder seine Liebe?
Hauptdarsteller Julian Adams spielt in diesem Film seinen eigenen Ur-Ur-Großvater Robert Adams, dessen Geschichte hier erzählt wird. So ist es auch keineswegs verwunderlich, das er gleichzeitig noch als Co-Regisseur und Drehbuchautor verantwortlich zeichnet. Seine darstellerische Leistung, die er hier an den Tag legt, ist in meinen Augen auch das Highlight dieses Werkes, er bringt den Charakter seines Vorfahren autenthisch und glaubhaft rüber und hinterlässt so beim Zuschauer einen überzeugenden Eindruck.
Wer hier jetzt allerdings einen Film wie zum Beispiel "Gettysburg" erwartet, der wird sich dieser Hoffnung schnell beraubt sehen, denn vom eigentlichen Kriegsgeschehen bekommt man eigentlich recht wenig zu sehen, vielmehr steht hier die Liebesbeziehung zwischen Robert und Evelin und die damit verbundenen Probleme im Vordergrund. Und genau dieser Spagat, die emotionale Schiene mit dem gleichzeitig stattfindenden Bürgerkrieg zu verbinden, ist hier leider nur teilweise gelungen.
Positiv ist sicherlich die emotionale Seite des Films zu sehen, bei der auch die Verzweiflung und gleichzeitig die nie absterbende Hoffnung der beiden gut in Szene gesetzt wurde. Die Gefühle der beiden zueinander werden einem sehr nahe gebracht, man kann die vorhandene Liebe richtiggehend spüren, ohne das diese Passagen irgendwie zu kitschig wirken würde. Doch leider hat man den Focus der Geschichte etwas zu sehr auf diese Seite des Films gelegt und die des Krieges zu stark in den Hintergrund geraten lassen.
Man hätte sich schon etwas mehr von der Kriegsseite gewünscht, denn die gezeigten Passagen wirken irgendwie nicht tiefgehend genug, gute Ansätze sind zwar vorhanden, aber es wirkt keineswegs richtig herausgearbeitet. Vielleicht hätte man den Film wirklich etwas länger festalten sollen, denn mit etwas mehr Ausführlichkeit hätte man das Geschehen weitaus intensiver gestalten können. So bekommt man vom Schrecken des Krieges verhältnismäßig wenig zu sehen, was den Gesamteindruck dieses Werkes doch etwas nach unten drückt.
Das soll jetzt aber nicht heissen, das "The Last Confederate" schlecht wäre, insgesamt gesehen fand ich den Film sogar recht gut gelungen, doch wer hier ein Schlachten-Epos erwarten sollte, der wird sicherlich enttäuscht sein. Wem es nichts ausmacht, das hier die Liebesbeziehung im Vordergrund steht, der sollte sich den Film auf jeden Fall anschauen, den trotz etwas fehlenden Eindrücken des Kriegsgeschehens biet dieses Werk nette und kurzweilige Unterhaltng.
6/10