Filme des Genres "Trash" scheinen langsam aber sicher die Videotheken zu überfluten. Nachdem sich die Fans dieser Filmchen über eine lange Durststrecke beklagen mussten, ist das Genre nun, seit einiger Zeit, wieder so präsent wie nie. Doch während die herrlichen alten Troma-Produkte Mist der absolut unterhaltsamsten Sorte war, ist der Trash von heute meist nur noch sterbenslangweilig. Genre-Highlights alla "Haus der 1000 Leichen" haben Seltenheitswert, meist muss man höllisch aufpassen nicht einzuschlafen. So auch im neusten Genre-Erguss "Scream Bloody Murder"!
Dabei muss man "Scream Bloody Murder" und den Verleihern eigentlich erst einmal Etikettenschwindel vorwerfen. Denn wenn man sich die Inhaltsangabe der DVD-Cover so durchließt, könnte man erst einmal meinen, dass man es "wenigstens" mit einem 08/15-Slasher zu tun kriegt. Doch sobald man den Film gestartet hat, merkt man, dass man auf den Holzweg war. Denn eigentlich kann man diesem Streifen wirklich nur den Trashstempel aufdrücken, trotz einiger Slasher-Elemente.
Alles ist hier wieder einmal verdammt aber gewollt schlecht und auf billigstem Niveau. Die Story ist krude, absolut blödsinnig und hat außer ein paar dümmlichen (zugegeben teils sehr scharfen) Teenie-Mädels, die eine Horror-Nacht durchleben, nichts zu bieten. Dafür gibt es hier teilweise Logik-Löcher zu verzeichnen, die selbst für Trash-Streifen nicht zu tolerieren sind. Z. Bsp. gibt es da eine Szene, in der die Mädels ihre Klamotten verbrennen. Doch wie durch Zauberhand haben sie ihre Hemden, die ja eigentlich gerade verbrannt wurden, in der nächsten Szene wieder an. Oder der dämliche Busfahrer, der, obwohl er gerade von einem Gabelstapler durchbohrt wurde, noch immer quicklebendig durch die Gegend springt. Hier wurde sich wirklich keinerlei Mühe gegeben, sondern alles wirkt so, als hätten mehrere Drehbuchschreiber hinter einander an dem "Skript" geschrieben, ohne sich das Ganze auch nur einmal durch zu lesen.
Wer jetzt aber anfängt zu hoffen, dass es, Genre-üblich, wenigstens Sex, Blood and Fun gibt, der irrt sich ebenfalls gewaltig. Nackte Tatsachen sollte man gleich vergessen, denn die "sexy Fahrgestelle", die hier teilweise durchs Bild wackeln, ziehen sich leider nicht einmal aus. Der gegebene Gore ist ebenfalls nicht erwähnenswert, denn Blut fließt hier nur sehr wenig, trotz der teils ziemlich brutalen Morde. Das Meiste passiert nämlich im Off. Und unterhaltend bzw. witzig ist das Ganze erst recht nicht. Zwar probiert man es nahezu durchgängig, seinem Publikum ein paar Lacher abzuringen, doch Lachen kann man bei diesen abgestandenen- und viel zu aufgedrückt wirkenden 08/15-Jokes wirklich nicht. Dialoge wie "Da kommt jemand" - "Ich spüre einen Tropfen" - "Das hoffe ich doch, dass du noch feucht wirst" sind einfach nur zum Haare raufen, nichts anderes. Das dürfte nicht einmal abgebrühte Freaks zufrieden stellen.
Zur Inszenierung muss man bei dieser Filmrichtung sicher ebenfalls nicht viel erwähnen. Alles ist dilletantisch und auf höchst amateurhafte Weise auf Zelluloid gebannt worden. Talent besitzt hier leider wirklich niemand, egal ob nun vor oder hinter der Kamera. Man kann nur hoffen, dass dies der letzte Versuch von allen Beteiligten gewesen ist, je einen unterhaltsamen Film zu schaffen.
Den einzig wirklichen Pluspunkt erhält der Film für sein doch recht spannendes "Wer ist der Mörder"-Ratespiel. Die Verschleierung des Täters funktioniert, überraschenderweise, recht gut und auf die Lösung des Ganzen wird hier sicherlich niemand kommen. Zwar ist die Auflösung des Spuks dann auch typisch "Trash", aber eben doch nicht so ganz 08/15, wie man es sonst gewohnt ist.
Fazit: Langweiliges und völlig bescheuertes Trash-Filmchen, dass mit seiner beschissenen Story, der grauenhaften Inszenierung und Darstellern mit dem Talent einer Pellkartoffel, zwar die meisten Anforderungen des Trash-Genres erfüllt, dabei aber völlig vergisst, unterhaltsame Trash-Elemente wie Sex, Gore oder wenigstens Witz zu bieten. Damit reiht sich auch dieser Streifen, in die endlos lange Reihe, der absolut unbrauchbaren Filme, locker ein.
Wertung: 2,5+/10