Review

Was ist nur aus Dario Argento geworden? Nachdem  er mit Sleepless wieder einen spannenden Giallo abgeliefert hatte, freute sich die Fangemeinde (mich eingeschlossen) auf den neuesten Streich des italienischen Kultregisseurs und wurde enttäuscht. Wo sind die argento-typischen Kamerafahrten und Blickwinkel geblieben, welche sonst in seinen Werken regelrecht zelebriert werden? Im Mittel- und Schlussteil des Filmes tauchen zwar einige wunderbar durchkomponierte Szenen auf, aber das war’s dann schon. Die Besetzung bleibt blass (Am besten schlägt sich noch Liam Cunningham), was bei den eindimensional angelegten Charakteren auch kein Wunder ist. Aber Drehbücher waren noch nie Argentos Stärke. Dass die Effekte erstaunlich blutleer sind, ist aber wiederum ungewöhnlich. Am meisten setzt dem Film der teilweise wirklich extrem unpassende Musikscore von Claudio Simonetti (Der Mann hatte wohl ein kreatives Tief. Sonst gibt’s sowas von ihm nicht!) und das schon angesprochene Drehbuch, welches selbst für Argentos Verhältnisse ziemlich einfallslos daherkommt. Insgesamt ist der Streifen zwar nicht die Katastrophe, wie mancherorts behauptet wird, allerdings erwartet man von jemandem wie Meister Argento mehr als einen unterdurchschnittlichen TV-Film. Mir lag die ungekürzte DVD (FSK16) von Bronson Entertainment vor. Daneben existieren noch angeblich längere (Die Gerüchte sind falsch!) Versionen von New Entertainment. Einmal in einer kleinen Hartbox und einmal als SE in einer Holzbox.

Score: 3
Härte: 5

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