Die männerscheue Polizistin Anna Mari (Stefania Rocca) erhält per E-Mail Einladungen zu Online-Pokerpartien, bei denen die Leben entführter Mädchen auf dem Spiel stehen. Sie engagiert einen erfolgreichen Glücksspieler (Silvio Muccino), um dem grausamen Spiel ein Ende zu bereiten…
Dario Argentos Horrorthriller folgt weitgehend konventionellen Schnittmustern, ohne dass er die Gelegenheit nutzen würde, das Männertrauma der Hauptfigur oder die Frustration des Täters tiefer auszuloten, geschweige denn zu einer Beobachtung von universeller Relevanz zu erweitern. Die starke Konzentration auf Obduktionen, Täterprofile, Kompetenzgerangel und Zwischenmenschlichkeiten lässt die unterliegenden psychologischen Verletzlichkeiten und Obsessionen in den Hintergrund treten. Argentos besonderer Blick für die Wahrscheinlichkeit des Unwahrscheinlichen tritt nur sporadisch in Erscheinung und bleibt inszenatorisch weit hinter dem Niveau seiner besten Arbeiten zurück. Eine insgesamt dröge Neuverarbeitung altbekannter Standards, die Argentos Handschrift stark vermissen lässt und nur halbherzigen Widerstand gegen die Gemeinplätze des Genres leistet.