Überall hatte man schon nichts Gutes über Darios neustes Werk „The Card Player“ gehört, doch ich wollte mich selbst davon überzeugen. Leider muss ich den Schelterufen Recht geben. „The Card Player“ ist wahrlich nicht gut geworden, obwohl Argento ja mit „Sleepless“ gezeigt hatte, dass er es noch kann. Aber nun zur Handlung.
Ein Killer, der sich selbst Card Player nennt sorgt so richtig für Unruhe. Immer wieder verschwinden hübsche Mädels. Allerdings tötet er sie nicht gleich sondern liefert sich ein perverses Spiel mit der Polizei, indem er sie zum Poker auffordert. Der Gewinn ist das jeweilige Mädchen. Gewinnt er, ist sie tot, gewinnt die Polizei, lässt er sie laufen. Alleine ist die Polizei natürlich nicht clever genug zum Pokern also holen sie sich den absoluten Pokerkönig aus ner billigen Automatenhalle. Mit ihm im Schlepptau gelingt es doch glatt mal ein Mädel frei zuzocken. Doch das hat der Killer auch nicht gern. Ziemlich angepisst gibt es Rache, doch Moment woher hat der Killer eigentlich all diese Insidertipps?
Die Grundidee klingt gar nicht mal so verkehrt, wobei es auch wieder etwas danach aussieht krampfhaft etwas Neues in einen Giallo zu packen. Spätestens bei der Umsetzung ist dann allerdings eh Feierabend. Alles wirkt ziemlich billig. Nichts ist von Argentos Farb- und Kameraspielen übrig geblieben. Auch die Mucke wirkt sehr nervig und setzt auf ein Motiv welches man schon tausendmal gehört hat.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass Darios Genie gerade auf Urlaub war, als der Film gedreht wurde.
Genial ist sowieso die Umsetzung des Pokerspiels, in billigster Amiga 500 Strip Poker Manier daddelt die Polizei mit dem Killer am Rechner. Das wirkt echt selten dämlich. Auch der Zockerkönig, der mehr Glück als Verstand hat, macht nun wirklich keine bessere Figur beim Pokern. Wie der Poker spielt hätte er bei bereits erwähntem Amiga Spiel nie die erste Runde geschafft. Das lädt dann schon zum unfreiwilligen Grinsen ein.
Jetzt könnt man natürlich glauben, dass wenigstens die Morde noch typisch für den Meister wären, aber auch hier Fehlanzeige. Die Morde geschehen meistens im Off, also auch hier Langeweile. Allerdings sehen die gefundenen Leichen ganz nett aus.
Die Auflösung ist echt oberdämlich, schon lange nicht so einen Schrott gesehen. Obendrauf verabschiedet sich dann auch noch der ein oder andere Handlungsstrang vom Zuschauer(das passt aber auch irgendwie zum Film).
Die ein oder andere brauchbare Einstellung gibt es dann zwar doch, aber das tröstet auch nicht über den schwachen Rest hinweg. Die erste Hälfte geht wirklich noch, aber zum Ende hin wird es immer übler. Schade ist das vor allem für die beiden Hauptdarsteller, die ihre Sache doch ziemlich gut erledigen.
Fans des Geres werden sich den Film sowieso mal ansehen aber allen anderen Rate ich von dem Streifen mal ab.
Wirklich schade.