-Leichte Spoiler-
Eigentlich habe ich mir "The Card Player" nur wegen einiger Kritiken hier ausgeliehen. Ich wollte mal wieder so nen unfreiwillig komischen Horrorthriller anschauen. Doch Überraschung! So schlecht isser ja gar nicht geworden!
Die Story find ich gar nicht übel: Auf einem Polizeirevier erscheint auf einem Computer der mysteriöse "Card Player" und möchte ne Runde pokern. Ist ja an und für sich ne feine Sache. Das Problem hierbei ist aber, dass es um das Leben einer jungen Frau geht, die, wenn die Polizei verlieren sollte, selbiges verlieren wird.
Ja, ich geb`s zu. Manches ist schon ein wenig holprig inszeniert und auch unpassend, z. B. der singende und tanzende Leichenbeschauer, der so gut in den Film passt, wie Ottfried Fischer in einen Smart. Ansonsten agieren die Schauspieler ganz passabel, viel meckern kann ich hier nicht. Allerdings ist es ein bisschen komisch, dass der Polizeichef fast überhaupt keine Emotionen zeigt, als seine Tochter von dem Psychopathen entführt wird und anschließend um ihr Leben gespielt wird. "Ich hab ja noch eine Tochter, die hier hab ich eh nie leiden können!", wird er sich vielleicht gedacht haben.
Wo wir schon bei den Kritikpunkten sind: Es ist durchaus spannend mit anzusehen, wenn die Polizisten gegen den Mörder spielen, aber leider nervt dieses ständige Rumgebrülle der Opfer wirklich wie Sau! Es ist ja verständlich, dass diese Angst haben, aber es geht einem echt auf den Senkel! Ach ja, liebe Skriptschreiber, bevor ich es vergesse: Was ist das denn für ein bescheuertes Motiv des Mörders, seine Opfer umzubringen? Richtig! Gar keins!
Trotzdem ist der Film wirklich spannend und birgt auch die ein oder andere Überraschung. Ich habe es jedenfalls nicht wirklich bereut, ihn gesehen zu haben, allerdings ist mir am Schluss auch durch den Kopf gegangen, wie genial dieser Film eigentlich hätte eigentlich werden können, wenn vielleicht ein anderer Regisseur am Werk gewesen wäre. So bleiben am Ende aber immerhin 6 Punkte mit Tendenz nach oben!