Review

Handlung:
Die Abteilung für vermißte Personen in der römischen Kriminalpolizei ist in Aufregung: ein Psychopath bringt Frauen in seine Gewalt und bietet der Polizei dann Internet-Pokerspiele um das Leben der Gefangenen an. Nach einigem Zögern läßt sich die Polizei auf das Spiel ein...

Ein mehr als gelungener, sehr spannender Film vom Altmeister des kreativen Spannungs- und Horrorkinos. Wie einige diesen Film mit ein oder zwei Punkten abstrafen können, das verstehe, wer will. Jedoch ist zu vermuten, daß von Dario Argento bestimmte Standardelemente einfach erwartet werden, deren Fehlen ihm dann vorgeworfen wird. Jedoch möchte sich ein Künstler dieses Kalibers bestimmt nicht immer nur wiederholen. Zudem bietet "Il Cartaio" Argento'sche Grundqualitäten allemal. Wenn auch die Kameraarbeit deutlich konventioneller ausfällt als in früheren, abgedrehteren Streifen, man erkennt die Handschrift des Meisters doch an den typischen kleinen Gemeinheiten wie plötzlich auftauchenden Haken und Eisenspitzen, die ab und an mal in einen Hals oder Bauch pieksen. Auch der Hang zum Okkulten, der Werke wie "Suspiria" oder "Inferno" kennzeichnet, zeigt sich hier in hintergründiger Weise. Schließlich reizten die Motive des Kartenspiels stets zur Deutung bis hin zur Zukunftsvorhersage. Der Gruselfaktor wird unter anderem durch die eine oder andere schön eklige Wasserleiche aus den Händen des alten Argento-Kollegen Sergio Stivaletti repräsentiert. Und der "Goblin"-Mitmusiker Claudio Simonetti hat dem Film eine pulsierende, vielleicht im ganzen zu technolastige Musik gestiftet. Sympathische, dezent auftretende Schauspieler wie Stefania Rocca und Liam Cunningham tragen ebenfalls zur Qualität des Werks bei.

Konventioneller als die meisten anderen Argento-Werke, aber was die typischen Erwartungen an das Filmgenre angeht, alles andere als eine Enttäuschung!!!

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