Koffein küsst Nikotin
Für mich ist „Cofee & Cigarettes“ für Jim Jarmusch was „Manhattan“ für Woody Allen ist… Eine Compilation von kurzen Gesprächen quer durch Amerika - alle, egal ob gemütlich oder aufbrausend, bei Kaffee und Zigaretten…
Intimität & Indiehumor
Wenn es um die besten oder (meine) liebsten Regisseure geht, fällt mir und den meisten Jim Jarmusch selten direkt ein. Manchmal gar nicht. Wenn ich jedoch seine Filmographie durchgehe - von seinem einzigartigen Style ganz zu schweigen - sind da doch etliche großartige Favoriten und legendäre Filme dabei. Und „Coffee & Cigarettes“ gehört definitiv dazu. Voller mit seinen Verbündeten und Kumpels, viele von ihnen echte Rockstars. Wie oft mit diesem exzellenten Schwarz-Weiss-Look ausgestattet. Klassisch und zeitlos. Schön und elegant. Spontan und doch on point geschrieben. Mit genug Abwechslung und weirden Charakteren. Quirlig und locker. Nicht gestelzt oder gestellt. Jarmusch und seine Kommilitonen locker von der Leber weg. Weise und witzig. Einer der wenigen letzten Künstler mit eigener Handschrift im Regiefach. Damals noch eher als heute. Man merkt auch, dass er bei „Coffee & Cigarettes“ aus seinen ebenso betitelten und thematisch gleichen Kurzfilmen gelernt hat. Jarmusch war selten schnippischer und schneller. Und dabei sitzen und labern da nur ein paar Menschen an Tischen. Bei mal besseren, mal schlechteren Zigaretten. Und Kaffee. Genie kann manchmal so simpel sein…
Fazit: absurde Situationskomik, geniale Dialoge, subtile Weisheiten, tolle Typen und Stars… „Coffee & Cigarettes“ ist Peak-Jim Jarmusch. Clever, cheeky, charmant. Auf den Spuren von „My Dinner With Andre“. Um hier wach zu bleiben braucht man gar nicht so viel flüssige oder rauchige Hilfe…