Coffee and Cigarettes (2003)

"Coffee and Cigarettes", drei Kurzfilme drehte Jim Jarmusch schon in den 80er Jahren, in denen es um nichts anderes ging, als dass sich Leute in einem Cafe treffen, Kaffee trinken, dabei Zigaretten rauchen und ziemlich belanglose Gespräche führen. Diese drei Kurzfilme hat Jarmusch nun aufgegriffen und acht weitere dazu gedreht und herausgekommen ist ein wunderbarer Episodenfilm, den man jedem nur empfehlen kann.
In der ersten Episode treffen wir Roberto Benigni und Jim Jarmusch, die wirklich ein hohles Gespräch führen, das aber so wunderbar absurd ist, dass man gar nicht merkt, dass sie eigentlich nur Nonsens reden. Vor allem das Italo-Englisch von Benigni ist einsame Spitze. Herrlich!
Weiter geht es in einem anderen Cafe, in dem der Kellner, dargestellt von Steve Buscemi, SEINE ganz persönliche Theorie über Elvis an zwei verwirrte Schwarze los wird, ehe in der nächsten Episode Iggy Pop und Tom Waits Kaffee trinken und Zigaretten rauchen, weil sie mit dem Rauchen aufgehört haben, aber sich gerade deswegen eine gönnen dürfen. Das waren die drei alten Episoden.
Weitere herrliche Episoden gibt es mit zwei alten Männern in der Kaffeepause, zwei alten Brüdern, die sich über den Gehalt ihres Mittagessens streiten (was wohl: Kaffee und Zigaretten), zwei Cousinen (Cate Blanchett), zwei Cousins (?), einem Freak-Paar mit einem Tesla-Trafo und und und. Die meiner Meinung nach beste neue Episode liefern GZA, RZA (vom Wu-Tang-Clan) und Bill "Ghost-Busting-Ass" Murray ab. Murray himself jobbt in einem Cafe, wo sonst, und die beiden Rapper unterhalten sich Gesundheit, vor allem beim Raucherhusten von Murray und geben ihm Tipps. Wirklich cool!

Alle Episoden sind in schwarzweiß gedreht, zum Glück ist der Film nicht synchronisiert, sondern lediglich untertitelt, was bei manchem Slang auch hilft, sonst würde der normale Englischsprechende null und nichts verstehen, zum Beispiel, wenn Jarmusch selbst nuschelt. Ein alle Folgen verbindendes Element sind die Schachbrettmuster, entweder auf den Tischen oder sonst irgendwo im Bild. Auch Gesprächsthemen scheinen sich rein zufällig zu überschneiden, so dass es nicht einzelne Episoden bleiben, sondern letztendlich ein Film entsteht. Alle treffen sich in Cafes, alle rauchen wie selbstverständlich Zigaretten und alle reden, reden über irgendwas, was nicht besonders interessant ist, aber gerade das macht jede einzelne Episode aus, der Gesprächs"inhalt" und die Charaktere.
Schöne Auftritte von Stars, tolle Musik, stimmige S/W-Bilder, wirklich ein sehr schönes Werk von Jim Jarmusch!
Bei diesem Film will man rauchen, auch wenn man aufgehört hat, aber man weiß ja von Tom Waits, dass man das gerade dann darf und richtig genießen kann!