Review

Stuart Gordon und sein „Castle Freak“ nach einer Vorlage von H.P. Lovecraft.
Die Sache ist relativ belanglos ausgefallen und für Gorehounds fast gänzlich ungeeignet, dennoch gestaltet er das Treiben um die missgestaltete Kreatur recht unterhaltsam.

John Reilly, Frau Susan und die erblindete Tochter Rebecca erben eine alte Burg in Italien und ziehen dort ein. Doch in den Kellergewölben haust der entstellte Sohn der Herzogin, der sich alsbald befreit und den neuen Bewohnern nachstellt.

Die Story gibt in der Tat nicht viel mehr her. Um der Sache etwas mehr Tiefe zu verleihen, fügte man noch eben ein Familienschicksal hinzu: Vater verursachte vor neun Monaten im Suff einen Unfall, bei dem der Sohn starb, die Tochter erblindete und Mutter Susan daraufhin verständlicherweise knistig ist.
Damit man versteht, wie schlimm es dem Castlefreak in seinem Leben erging, bekommt man zu Beginn eine Szene serviert, in der eine olle Wurzelhexe dem Unhold täglich Brot und Peitsche gibt, um kurz darauf selbst den Löffel abzugeben.
Nachdem der Freak eine Katze verspeist hat, fällt ihm nach all den Jahren in Ketten ein, seinen Daumen abzubeißen, um so dem Kerker zu entkommen.
Die blinde Tochter geistert durch die gut gewählten Burgkulissen, ebenso wie der glitschige Tunichtgut, der zunächst die Dorfnutte entstellt, um sich dann an die weiblichen Familienmitglieder heranzuwagen. Doch Papa, der tragische Held, der mittlerweile von der Dorfpolizei verdächtig wird, naht zur Rettung.

Richtig spannend ist das alles aber kaum, der Castlefreak wurde zwar ganz ansehnlich gestaltet, doch der Bodycount bleibt recht gering, ebenso wie die wenigen, aber gut gemachten Splatter-FX.
Atmosphärisch hätte man aus den ollen Burgkulissen noch etwas mehr machen können, was auch durch den mittelmäßigen Score und der zu simplen Kameraarbeit ein wenig auf der Strecke bleibt. Zudem stören ein paar etwas zu lang geratene Szenen innerhalb der Familientragödie den Fluss.
Somit ist „Castle Freak“ zwar recht unterhaltsam, aber insgesamt zu harmlos, um zu Gordons besten Streifen zu zählen.
6 von 10 Punkten

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