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Als Lovecraft noch Neuland war


„Die Monster Die!“ aka „Das Grauen auf Schloss Witley“ ist klassischer Gothic Horror, in England gedreht, amerikanisch, von Roger Cormans Produktionsschmiede produziert, handelnd von einem außerirdischen Gestein, dass in einem alten Anwesen nicht nur die Pflanzen außergewöhnlich gedeihen lässt, sondern auch die Menschen bzw. deren DNA immer weiter zermatscht, beeinflusst und zerstört. Und währenddessen ist ein Amerikaner in dem schottischen Kaff, um dort eigentlich nur seine Freundin bei ihrer Familie zu besuchen... Basierend auf der starken H.P. Lovecraft-Story „The Color Out Of Space“ (die gerade ganz frisch mit Nic Cage nochmal verfilmt worden ist), wurde sich hier so mit das erste Mal filmisch an den Meister der Monster getraut - mit einem nicht zu verachtenden Ergebnis! 

Sicher ist diese klassische Gothic-Geschichte kombiniert mit (Out of) Space Horror ala „The Thing“ (beiden Versionen) nicht das Maß aller Dinge oder in seiner Nische, doch jeder Fan von Hammer und Co. kommt hier sicherlich auf seine Kosten. Obwohl nicht alles ideal gealtert ist. Immer wieder sieht man Einflüsse, die in Richtung Raimi, Cronenberg und Carpenter gelaufen sind, immer öfter fasziniert die Legende Boris Karloff und man kann durchaus erstaunt sein, in wie weit man lovecraft'sche Gedanken und Bilder hier ausgemalt hat. Wenn auch damals noch kaum weiter oder zu Ende gedacht. Vom „Zoo aus der Hölle“ hätte ich gerne beispielsweise noch viel mehr gesehen. Und von Karloff natürlich auch. Es wirkt wie eine atmosphärische Mischung aus „Quatermass“ und „Die Frau in Schwarz“. Haunted House meets Body Horror bzw. DNA-Chaos. Die Nebelbänke sind dicht, der Regen prasselt laut, der Donner grölt noch lauter. Zudem ist Suzan Farmer zuckersüß, es gibt einige saftige Schmelzszenen und eindrucksvolle Matte Paintings. Die knackige Laufzeit und das damals gewagte Thema des körperlichen Zerfalls tun das Übrige. Weniger schön ist, dass man kaum etwas über die Figuren erfährt, man zu wenig der ekligen Verwandlungen sieht und manchmal nicht der richtige Vorwärtsgang gefunden wird. Doch für Liebhaber ist das locker zu verkraften und das prachtvolle Technicolor hilft natürlich auch. 

Fazit: Gothic Horror trifft Sci-Fi-Natur-Alien-Schmelz-Terror - „Die Monster Die!“ könnte auch von Hammer sein, er hat deutlich Carpenter und Co. inspiriert und war eines der ersten Werke, das sich an Lovecraft herangetraut hat und nicht (komplett) gescheitert ist. Selbst wenn alles noch recht basic und zahm wirkt. Zudem ist mit Karloff eine der größten Legenden des Genres dabei. Bemerkenswert und klassisch. 

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