Der klassische Gotik-Grusler im B-Film-Bereich bedient sich ja häufig literarischer Vorlagen von E.A. Poe und nicht selten wurden diese von Roger Corman mit Vincent Price in der Hauptrolle verfilmt.
Dass eine Vorlage von H.P. Lovecraft eine ähnliche Entwicklung durchmachen würde, ist dabei eher ungewöhnlich, baute dieser doch überwiegend auf das Sujet des Cthulhu-Fluches und bastelte oft Sci-Fi Elemente in seine Geschichten.
Von daher wirkt die Adaption seines „The Colours Out Of Space“ auch ein wenig befremdlich in einer Mischung aus Familienfluch und Meteoriteneinschlag.
Boris Karloff stellt dabei jedoch eine ungemeine Bereicherung als an den Rollstuhl gefesselten Hausherrn Nahum Witley dar.
Dieser ist von der Ankunft des jungen Stephen ebenso wenig begeistert wie die Einheimischen des Dorfes bei der Erkundigung nach dem Weg zu Schloss Witley.
Stephen wollte eigentlich nur seine Verlobte Susan, Tochter des Hausherrn besuchen, doch mit zunehmender Verweildauer mehren sich merkwürdige Vorkommnisse, bis Stephen im Gewächshaus auf ein obskures Geheimnis stößt…
Obgleich einige Kulissen künstlich anmuten, hat sich Set-Dekorateur und Regisseur Daniel Haller alle Mühe gegeben, mit vielen liebevollen Details eine dichte Atmosphäre zu schaffen, - hat er doch unter Roger Corman bereits Erfahrungen sammeln können und für stimmungsvolle Kulissen gesorgt.
So kann er in seine Geschichte nahezu alle klassischen Gruselelemente einbinden, von der Vogelspinne, den Spinnenweben, dem Nebel um das Schloss, einer schrägen Ahnengalerie bis hin zur finalen Gewitternacht.
Erzählerisch gibt er sich allerdings oft geschwätzig. Lange Zeit steht der Familienfluch im Raum, der stark vom eigentlichen Thema ablenkt. Viel wird über düstere Mächte gerätselt, über die kranke Mutter, deren Gesicht man nie erspäht und über das verstorbene Familienmitglied, welches den Fluch angeblich auslöste.
Gruselig wird es erst, als eine vermummte schwarze Witwe im wehenden Etwas auftaucht und Stephen den Hausherrn bei nächtlichen Unternehmungen beobachtet.
Dass der klassische Horror-Score mit vielen Streichern, einzelnen Tönen des Xylophons und tiefer Klarinette fast im Dauereinsatz ist, unterstützt das Geschehen dabei nur bedingt.
Erst zum Showdown werden die Pfade des Horrors ein wenig verlassen und mit Science Fiction Elementen vermengt und da wirkt es schon etwas grotesk, wenn eine Figur im hellgrünen Neonschein unser Heldenpaar attackiert.
Eine sich verselbstständigende Schlingpflanze löst dabei ebenso ein unfreiwilliges Schmunzeln aus wie einige monströse Kreaturen im Keller. Die zuvor dichte Atmosphäre wird deutlich durchbrochen und man fragt sich schon, ob hier nicht zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt werden sollten, indem man der literarischen Vorlage letztlich doch noch gerecht zu werden versucht.
Der Gesamteindruck ist entsprechend zwiespältig. Teilweise bietet der Stoff angenehm Altbackenes und im positiven Sinne Angestaubtes. Andererseits wirken die letzten Minuten fast wie ein Fremdkörper innerhalb eines klassischen Gruslers.
Ob Corman diese Geschichte treffender auf den Punkt gebracht hätte, sei dahin gestellt, Vincent Price hätte allerdings einen deutlich glaubwürdigeren Helden abgegeben als Nick Adams als Stephen, der mit seiner hölzernen Art nicht gerade glaubhaft rüberkommt.
Vielleicht eher etwas für Komplettisten, die keinen Film mit Boris Karloff auslassen, denn ihm verdankt der Streifen zweifelsohne seine stärksten und markantesten Momente.
5,5 von 10