Review

Eine Mischung aus Horror-Road-Movie, Vampir-Schocker und Teenie-Horror, ja das könnte durchaus ganz unterhaltsam werden, wenn auch sicher auf eine niveaulose Art und Weise. So könnte man zumindest denken, wenn man sich die allgemeinen Inhaltsangaben zum Film durchließt. Schade nur, dass mit "Octane" der Schuss nach hinten losgeht.

Das fängt schon bei der Filmstory an, die ihrem Genre mal wieder alle Ehre macht: Mutter fährt mit Tochter zusammen nach Hause, Mutter und Tochter streiten sich während dessen, Tochter steigt aus und fährt mit Fremden weg, die sich später als Vampire entpuppen, Mutter such Tochter, Mutter rettet Tochter, alles ist im Lot. Durchgehend abgegriffen, Innovationslos und Sinnentleert, kann die Story eigentlich zu keinem Zeitpunkt gefallen und ist zudem mal wieder so löchrig wie ein Schweizer Käse. Aber nun gut, dass man selbst aus so etwas noch etwas Spannendes zaubern kann, wurde in der Vergangenheit ja schon des öfteren bewiesen.

Doch leider kann "Octane" auch in den restlichen Punkten nur selten gefallen. Die Figuren z. Bsp. bleiben dem Zuschauer nur blass in Erinnerung, da die Figurenzeichnung leider alles andere als brauchbar ist. Weder mit der Tochter, noch mit der Mutter kann man wirklich mitfühlen, ihr ewiges Gestreite geht einem eher auf die Nerven. Dazu kommen die Bösewichter, die hier allesamt eher wie harmlose Möchtegern-Vampire wirken, als das sie wirklich böse oder furchterregend sind. Man kann sich eigentlich mit keiner der Figuren so richtig anfreunden oder identifizieren.

Dazu kommt dann noch der recht krude und teils nervtötende Schnitt des Ganzen. Vor allem in den ersten Minuten wird ständig zwischen einzelnen Bildern hin und hergeschnippelt (Mutter, Straße, Tochter, Mittelstreifen, wieder Mutter usw. usw.), so das man schon bald mit Kopfschmerzen rechnen kann. Mag sein, dass das den hippen Teens von heute zusagen kann, mich persönlich hat es nur genervt.

Doch am allerschlimmsten ist das völlig banale und total misslungene Ende, welches dem, eh schon durchgehend mauen, Film fast schon den Todesstoß versetzt, wären da nicht die folgenden Punkte.

Das es der Streifen nämlich dennoch knapp unter den Durchschnitt geschafft hat, dafür sorgt vor allem eines: Die permanente Dunkelheit der Kulissen. Die komplette Geschichte spielt in der Nacht und dies wurde mit einer derart schwarzen Dunkelheit umgesetzt, das es einem ganz Bange werden kann. Wie schon bei "Dead End", so sind auch hier die Straßen dunkler als dunkel und man sieht förmlich die Hand vor Augen nicht. Somit kann der Streifen dann, trotz aller Kritikpunkte, dennoch eine teils knisternde Atmosphäre aufbauen.

Dazu kommt dann auch noch der Score, der wieder schön brachial und ausufernd geworden ist und die herrlich gruselige Dunkelheit noch zu unterstreichen vermag. Wäre da nicht diese völlig sinnentleerte Handlung, dann hätte das doch noch was werden können.

Schauspielerisch hält sich alles auf einem, für Horror-Genre, durchschnittlichem Niveau. Es gibt schlimmeres, aber auch weitaus besseres!

Fazit: Unterdurchschnittliches Horror-Billig-Filmchen, welches zwar, durch seine mehr als dunklen Nacht-Szenen und dem gut komponierten Score, schnell eine knisternde Atmosphäre aufbauen kann, aber diese durch seine (selbst für B-Horrorfilme) überdimensional bekloppte und löchrige Handlung, den doofen Darstellern und dem mehr als enttäuschenden Ende, viel zu schnell wieder zerstört. Abgebrühte Horror-Freaks können zwar mal reinschauen, aber eigentlich können sie es auch getrost lassen!

Wertung: 3,5+/10 Punkte

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