Knapp an einem wirklich guten Film vorbei. Fangen wir mit dem Positiven an: Glücklicherweise werden heutzutage Hollywoodfilme, die auf historischen Themen basieren, gut recherchiert und bringen somit dem Zuschauer recht realistisch fremde Welten und Kulturen entgegen. Unserem Zeitgeist entsprechend ist der Held der Geschichte durchaus fehlerbehaftet und lernfähig. Mit einem vernüftigen Plot steht somit einem guten Film nichts im Wege. Leider wird aber immer noch zu sehr auf den kommerziellen Publikumsgeschmack abgezielt und dem Film somit ein großer Teil an Niveau und Klasse geraubt. Die Witwe ist nicht klein, dick und häßlich sondern schlank, hübsch und bezaubernd. Dementsprechend wird sie auch in einigen Szenen postkartenreif in die Landschaft drapiert. Die Hauptfigur tätigt die Schwertübungen selbstverständlich nur im Gegenlicht in malerischer Kulisse bei blutrotem Sonnenuntergang u.s.w. Solch kosmetische Optik nervt mit der Zeit. Das Aufopfern für moralisch und gesellschaftlich hohe Ziele - naja gut! Haarscharf am Ultrakitsch vorbei schlitterte die Schlußsequenz. Wer auch immer diesen cleveren Einfall hatte, - das erzählte Ende rettet den Film schlußendlich. Nochmals auf meinen Anfangssatz zu kommen, bisschen weniger Hollywoodstyle und das Ganze wäre ein Topfilm des Jahres gewesen.