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Tom Cruise spielt Nathan Algren, einen Helden aus den Zeiten der Kriege der Weißen mit den Indianern, der dem Suff verfallen ist und für eine Waffenfirma Werbung macht. Eines Tages wird er von seinem alten Freund und Kampfgefährten Col. Benjamin Bagly besucht, der ein interessantes Angebot für ihn hat: Da der japanische Kaiser Probleme mit den aufständischen Samurai hat, soll er rüber nach Japan fahren und dort eine Armee zum Kampf gegen die Samurai in amerikanischer Waffen- und Kampftechnik trainieren. Gegen seinen Willen wird seine Truppe viel zu früh in den Kampf geschickt und versagt wie erwartet gegen die erfahrenen Krieger. Statt ihn - wie es ihr Brauch ist - zu töten, nehmen die Samurai den verwundeten Algren mit, um ihren neuen Feind kennen zu lernen. Vom Winter in ihrem Dorf in den Bergen eingeschlossen, merkt Algren schnell, dass sie doch nicht die Barbaren sind, wie er es sich vorgestellt hatte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beginnt er, sich den Respekt der Fremden zu verdienen sie ebenfalls zu respektieren...

The Last Samurai ist ein toller Film. Obwohl es einige typische Klischees wie den gefallenen Helden zu Beginn gibt und man mit Cruises Charakter nicht so schnell warm werden will, packt die Darstellung der japanischen Lebensweise zur damaligen Zeit einen schnell. Bis Cruise in Gefangenschaft gerät, handelt es sich eher um ein Vorgeplänkel. Dann kommt eine längere Strecke, die neben den Schlachten der Höhepunkt des Films ist. Algren besinnt sich auf sich selbst, muss seinen inneren Schweinehund und den Alkoholismus besiegen, entdeckt einen neuen Sinn in seinem Leben und ficht einen inneren Kampf, zu welcher Seite er nun gehört. Der Titel des Films verrät dabei leider schon zuviel über seinen Ausgang.

Die Landschaftsaufnahmen und Hans Zimmers Musik sind phantastisch. An anderer Stelle habe ich gelesen, dass die Musik teilweise im Hintergrund spielt und man sie nur unterbewusst wahrnimmt, weil sie sich so gut in die Bilder und die Geräuschkulisse einfügt. Ich habe mal darauf geachtet und kann nur sagen, dass es stimmt.

Auch die Schlachten sind grandios. Viel Action, Blut und toll choreographierte Kampfszenen im Stil von Braveheart. Dabei kämpfen beide Seiten mit unterschiedlichen Waffen. Während die Armee modernes Kriegsgerät einsetzt, beharren die stolzen Samurai auf Schwert, Pfeil und Bogen. Obendrein sind sie auch noch zahlenmäßig unterlegen und so kommt echt Spannung auf.

Was mir weniger gut gefallen hat, war der Schluss. Wenn man die Entscheidung des Kaisers hört, kommt es einem etwas aufgesetzt vor, dass ausgerechnet ein amerikanischer Film diese Botschaft vermittelt. Es soll aber nicht zuviel verraten werden.

Die Leistungen der Schauspieler sind sehr gut, nur Tom Cruise konnte mich nicht ganz überzeugen. Das mag an einer Antipathie liegen, aber sein ständiger dummer Gesichtsausdruck, der sich auch nie großartig verändert oder Gefühlsregungen zeigt, nervt teilweise etwas. Das wird auch nicht dadurch besser, dass sein Charakter öfter mal irgendwelche Pseudoweisheiten zum Besten gibt. Besonders positiv fand ich dagegen Ken Watanabe als Samurai-Anführer Katsumoto, der eine ruhige Stärke, Ehre und viel Vertrauen ausstrahlt.

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