Review

Mit "The Last Samurai" erreicht uns ein Film, der es versteht die schönen Dinge des Lebens mit den schlechten zu einer Einheit zu bringen, die besser und vollkommener nicht sein könnte.
Der Film schafft es mit seinen berauschenden Landschaften und der klangvollen Musik, sowie dem immerwährenden Gefühl der Freundschaft und der Ehre hinzureißen und trotzdem den Tod auf seine brutalste Art darzustellen.
Diese beiden Gegensätze verschmelzen wie die beiden Hauptcharaktere, die selbst unterschiedlicher kaum sein könnten.
Der traditionsbewusste Samurai, der sein Leben dem Schutze des Kaisers und dem Wohle des Volkes verschrieben hat und der amerikanische Feldherr, der wegen seiner betrückenden Vergangenheit dem Suff verfallen ist.
Genau dieser Soldat, gespielt von Tom Cruise wird im Laufe des Films zum letzten Samurai, der seine wahre Verbundenheit und Werte in den rebellischen Samurai findet, denen er sich letztlich anschließt.

"The Last Samurai", was übersetzt heißt, der letzte Krieger, oder aber die letzte Pflicht.
Eben diese Pflicht ist es, welche einem jeden Filmfreund auferlegt wurde, dieses Meisterstück an Eleganz, Tradition, Freundschaft und Liebe zu sehen, sowie es die letzte Pflicht eines erfahrenen Soldaten, in Gestalt von Nathan Algren war, die alten Werte zu sichern und das unterdrückte Volk Japans im 19 Jahrhundert, in ihrem Kampf gegen die westliche Beeinflussung, zu unterstützen.

Neben dam Aspekt der Freundschaft, ist es wohl die Ehre, die in diesem epischen Werk
eine zentrale, wenn nicht die Hauptrolle, einnimmt.
Ehre, ein kleines Wort, das den meisten nur als Beschreibung eines Begriffes dient, dessen Bedeutung sie nicht kennen. Genau diese Bedeutung ist es, die Nathan Algren während seines bis dato unfreiwilligen Aufenthalts bei seinen Feinden zu schätzen lernt, und dies sosehr, dass er bereit ist dafür sein Leben zu lassen.

Regisseur Edward Zwick, hat es glänzend bewältigt dieses Phänomen zu vermitteln, sodass die Zuschauer, in den Kinosälen, davon so sehr beeindruckt sind, dass sie ein Gespühr dafür bekommen und beginnen mit den Akteuren mitzufiebern.

Des Weiteren zeigt der Film, wie anfangs bemerkt, imposante Landschaften Ostasiens, die Panoramablicke aus "Herr Der ringe" fast schon in Vergessenheit geraten lassen, zumindest diesen ebenbürtig erscheinen.
Mit Hilfe von Hans Zimmers bewährter, allseits beliebter Musik verschmelzen Landschaft, Charaktere und Emotionen zu einer starken Einheit.

Aber nicht nur Musik und Panorame vermögen es ein kunstvolles Schauspiel an Eleganz und Estetik darzubieten, denn wie es sich für einen Kriegsfilm gehört, können auch die Schlachten voll und ganz überzeugen.
Ein gekonnter Mix aus Schwertkunst und barbarischem Gemetzel unterhalten in aufreibenden Schlachten und bieten für vielerlei Geschmäcker eine reichhaltige Fülle an Abwechslung.
Hierbei schafft es die Filmcrew, durch gezieltes Einsetzen der Kameras und Umgebung die Kämpfe so zu präsentieren, dass sie nicht zu tiefe Einblicke in das Innenleben des menschlichen Körpers verschaffen. Zwar kommt es relativ selten und nur kurzzeitig vor, dass man mehr als ein Zustechen oder ein Einschussloch erkennen kann, jedoch wirkt fast jedes Ableben der Soldaten, beider Seiten, auf eine bestimmte Art hart.
Teilweise schon recht schrecklich, wie der ein oder andere Kämpfer durch eine Kugel, aus nächster Nähe in den Schädel, oder von einem Katana, in der Mitte durchtrennt, wird. trotzdem wirken diese Szenen eher unterhaltsam als abstoßend.
Allerdings ist der Film stellenweise schon beinahe einer FSK 18 Freigabe würdig und man könnte sich fragen, ob die FSK einen guten Tag hatte, als sie den Film geprüft hatte.

Einen weiteren wichtigen Teil der Geschichte nehmen zweifelsfrei die Charaktere ein, die vom kleinsten Jungen bis zum ältesten Mann alle eine wunderbare Darbietung leisten. Nur ungern trennt man sich von Zeit zu Zeit von ihnen.
Sie spielen allesamt, sehr emotional, wie man es normalerweise vielmehr von Filmen aus dem asiatischen Raum gewöhnt ist. Nicht nur bei den Akteuren wird da die ein oder andere Träne vergossen. Im Verlauf des Films, stellt man fest, dass auch die härtesten Samurai ihre Beweggründe für ihre Taten haben, welche man mit dem Vorranschreiten des Films immer mehr zu begreifen und zu tolerieren versteht.

"The Last Samurai" ist ein rundum entzückendes Meisterwerk und gehört definitiv zu den diesjährigen Oscar-Anwärtern. Zumindest ist es unumstritten eines der Highlights aus dem Jahre 2004, dessen man sich sicherlich noch eine ganze Weile erinnern wird.

Details
Ähnliche Filme