Die Wissenschaftlerin Christine Hansen soll im Auftrag des Unternehmens "Carmine Oil" auf einer in der Nordsee gelegenen Bohrinsel ein neu entwickeltes Enzym zur Ölzersetzung testen. Dieser Stoff könnte dafür sorgen, dass sich zukünftig hochgiftige Abfälle entsorgen lassen, ohne die Umwelt zu belasten. Das extra dazu eingeflogene Team von Spezialisten, die die Test-Location auf Vordermann bringen sollen, hält sich dummerweise nicht an die Dosierungs-Empfehlungen des Herstellers, was zur Folge hat, dass einige kleine parasitäre Würmer mit dem Zeug in Berührung kommen und darauf hin zu riesigen, blutgeilen Monstern mutieren, die sich munter in den Lüftungsschächten der Anlage herumtreiben. Als Dr. Hansen schließlich vor Ort eintrifft, ist es bereits zu spät und man steckt mitten in der Bredouille. Zusätzlich macht noch eine Gruppe von Öko-Aktivisten unter der Führung von Christines altem Kumpel Mickey, die die Bohrinsel mit Gewalt stürmen, um gegen ihren bevorstehenden Abriss zu protestieren, den Anwesenden das Leben schwer... Bei dem mit wirklich minimalen Produktions-Mitteln realisierten "Parasite - Das Grauen hat die Erde erreicht" handelt es sich um ein ziemlich letztklassiges Monster-Filmchen der Kategorie Z, das, wie der Blick auf den generischen Titel schon vermuten lässt, wieder einmal die guten alten "Aliens"-Anleihen auspackt, um seine anderthalb Stunden Laufzeit voll zu kriegen. Schade, dass die monetäre Flaute in den Geldbeuteln der Produzenten allerdings so groß war, dass hier mal wieder die chronisch unterbelichteten Keller-Räume die Bohrinsel doubeln dürfen, die recht erbärmlichen computergenerierten Trickeffekte aus dem Heim-PC des Vfx-Mannes zu stammen scheinen und sogar Regisseur Andrew Prendergast und Drehbuchautor Paul Mackman sich inkognito in kleinen Bit-Parts vor der Kamera rumtreiben müssen, weil offenbar kein Geld da war, um weitere "richtige" Schauspieler zu verpflichten. Das Ergebnis sieht sich demnach auch, gelinde gesagt, recht bescheiden an, zumal sich erneut technisches Unvermögen mit einer abgenudelten Storyline paart, die spätestens seit Camerons martialischem Science-Fiction-Klassiker einen meterlangen Bart hat. Weil man aber halt nicht annähernd ein vergleichbares Maß an Action und Schauwerten auffahren konnte (denn, wie gesagt... Ebbe in der Portokasse), behilft man sich stattdessen mit den üblichen Hetzjagden durch enge Krauchgänge. Die machen den Speck aber auch nicht fett. Einige Drehbuch-Einfälle wären da eventuell noch ganz amüsant, wenn sich der Stuss nur nicht wieder einmal so verflucht ernst nehmen würde, aber dafür gibt’s dann immerhin Idiotien und Kopfpatsch-Momente zuhauf. Da darf sich auch schon mal die Chef-Mechanikerin beim Leiter-Hochkraxeln darüber beschweren, dass ihr Kollege ihren Arsch anstiert, obwohl beide fünf Minuten zuvor noch zusammen nackig unter der Gemeinschafts-Dusche gestanden sind. Das Schluss-Drittel mit all seinen obligatorischen Explosionen würde dann wohl gerne bombastisch rüberkommen, wirkt mit seinen schmalspurigen pyrotechnischen Entgleisungen aber (ebenso wie der ganze Rest) eher lächerlich. Ideenlosigkeit schön und gut, aber muss denn das alles deswegen gleich in einem Ambiente daherkommen, dass einen eher an billigste Home Made-Movies gemahnt? Kurzum, echt keine Konkurrenz für etwas liebevoller gemachte Bohrinsel-Creature-Features wie "Targoor - Das Ding aus dem Inneren der Erde" oder "Proteus - Das Experiment", denn die hatten zumindest noch solides B-Niveau...
2/10