Matrix Revolutions (2003)

Nachdem, Mitte des Jahres, mit "Matrix - Reloaded" eine, zwar recht unterhaltsame, aber doch ziemlich enttäuschende (und vor allem überflüssige) Fortsetzung, zu einem der innovativsten Filme der letzten Jahre kam, ist hier nun der letzte (ebenfalls überflüssige) Teil der Matrix Trilogie. Mit sehr niedrigen Erwartungen ging ich in den Film. Ich hätte es nicht für möglich gehalten: Doch der Streifen wäre fast richtig gut geworden! Die ersten 3/4 des Films haben es wirklich in sich. Doch was dann am Ende kommt, ist schon fast ein, nie wieder gut zu machendes, Verbrechen am Zuschauer!

Aber hübsch der Reihe nach!: Die Story wurde clever weitergesponnen und kann, im Gegensatz zu Reloaded, sogar wieder überzeugen! Vor allem in den ersten 50 Minuten hat man nahezu komplett auf Action und Effekte verzichtet, um die Geschichte von Neo und der Matrix voranzutreiben. Und dies kann man auch wirklich als gelungen bezeichnen.

Danach kommt ein pompöser, nahezu monströser "Kampf der Maschinen", der dem Zuschauer kaum die Luft zu atmen lässt. Kampfhandlung am Stück, Ballereien ohne Ende und eine Effektschlacht der Superlative. Alles sieht wesentlich besser aus, als bei Matrix 2, was wohl auch daran liegt, dass man hier eigentlich nichts anderes erwartet, als das Gesehene. Allerdings wirkt das Szenario bei seiner Länge, dann doch etwas ermüdend. Trotzdem dürfte es, teilweise vor allem Terminator-Fans, sehr gefallen!

Nun sind mittlerweile schon gut 90 Minuten vorbei und man könnte das Kino schon fast mit einem kleinen Lächeln verlassen und sich sagen, dass alles ja doch noch recht zufrieden stellend ausgegangen ist und "Matrix Reloaded" so gut wie vergessen ist. Wenn...,
ja wenn der Streifen nicht noch 30 Minuten gehen würde.

Doch auf diese 30 Minuten hätte man besser verzichten sollen! Denn nun folgt der unausweichliche Kampf "Neo gegen Smith"! Und dieser dürfte zum Grauenhaftesten und Bescheuertsten gehören, was dieses Jahr auf die Leinwand kam. Quälend lange Minuten müssen wir zuschauen, wie noch einmal Millionen von Dollars für heiße Luft ausgegeben wurden. Der Kampf wirkt durchgehend wie bei einem schlechten Computer-Game! Neo und Smith sehen in keinster Weise mehr menschlich aus, sondern wie zwei animierte Computerfiguren in einem PC-Kampfspiel. Dazwischen sehen wir einen Computereffekt nach dem anderen, ohne Sorgfalt und Sinn inszeniert! Man möchte fast losheulen, wie schlecht und sinnlos das ist, was sich da plötzlich vor uns abspielt! Musste man denn wirklich noch einmal einen auf "Reloaded" machen? Hatte man Angst, man könnte die Fans des zweiten Teils enttäuschen?
Für mich eine der stumpfsinnigsten, hirnlosesten und schlechtesten Szenen aller Zeiten, vor allem nach dem (teils sehr) guten ersten 3/4 des Films! Schade!

Sei nun nur noch zu sagen, dass die Schauspieler ihre Sache, auch hier wieder, ganz gut machen.
Die neue Darstellerin des Orakels (die Darstellerin aus Teil 1 & 2 (Gloria Foster) ist ja leider während der Dreharbeiten verstorben) passt ebenfalls sehr gut in die Rolle und wurde durch eine nette Idee auch gut in die Filmreihe "eingebunden"!

Die Musik passt mal wieder perfekt. Vor allem der Song aus dem Abspann dürfte einen so schnell nicht mehr loslassen!

Fazit: Guter, unterhaltsamer Actionfilm, dieses mal sogar wieder mit, teilweise, recht guter Story, der wieder bombastische Action und reihenweise Effekte zu bieten hat und ganze 90 Minuten lang zu überzeugen mag, wenn man nicht einen Film wie "Matrix 1" erwartet (wie könnte man nur?)!
Leider hat man diesen guten Eindruck aber, durch das hochgradig beschissene Ende, wieder eingerissen! Tja Wachowskis, da habt ihr euch dann selbst ein Bein gestellt!

Für die ersten 3/4 des Films gibt’s von mir 8/10 Punkte, für den Schluss aber einen ganz dicken Punkt Abzug! So bleibt's auch hier nur bei:

7/10 Punkte