„Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.“
Mit „Revolutions“ schließt sich das Kapitel einer revolutionären Filmreihe, wie es sie wohl eine lange Zeit nicht mehr geben wird. Selten baute ein Film nach einer so kurzen Zeit eine solch riesige Fangemeinde auf. Nach dem Paukenschlag „Matrix“ waren die Erwartungen der Fans zu der Fortsetzung „Reloaded“ auch dementsprechend hoch und konnten im Endeffekt nur bedingt zufrieden gestellt werden: “Zu viel Action, zu wenig Story“ erklang es einhellig von enttäuschten Kinogängern. Demzufolge sollten natürlich auch die Erwartungen zum abschließenden Teil „Revolutions“ heruntergeschraubt werden, denn dieser wurde (aus Kostengründen) parallel zu „Reloaded“ gefilmt und erlaubte somit keine wirklich neuen (storytechnischen) Innovationen…
Zuerst einmal lässt sich sagen, dass der dritte Teil verhältnismäßig konservativ geraten ist. Da gibt es haufenweise Pathos und das übliche Verabschieden der sich Liebenden vor der ultimativen, alles entscheidenden Schlacht. Hier wird es dann mitunter auch grässlich kitschig. An solchen Stellen wird bemerkbar, dass die Wachowskis zwar ein gutes Händchen für Style haben, beim dokumentieren von menschlichen Emotionen jedoch kläglich versagen.
Nach einem kurzen Zwischenstopp beim „Trainman“ und das Wiedersehen mit dem Merowinger sind wir dann wieder in Zion. Die Maschinen haben die Menschenstadt fast erreicht und somit werden alle Vorkehrungen getroffen, um den Maschinen mit aller Waffengewalt etwas entgegenzusetzen. Neo hingegen geht seinen eigenen Weg, um den Krieg zu verhindern…
Die erste Stunde besteht fast nur aus den üblichen Dogmen der Kriegsfilme. Danach geht es jedoch überraschend schnell los – die Maschinen bohren sich durch die dicken Betonmauern hindurch und greifen die kleinen Menschen wie ein Schwarm Fische an. Eine wahnsinnige Bilderflut, die hier auf den Zuschauer eindonnert. Fast 30 Minuten gibt es Non-Stop-Action – ein Showdown der Superlative, welcher alle philosophischen Grundgedanken in Grund und Boden hämmert. Mensch vs. Maschine – Tod oder Leben; im Grunde geht es nur darum.
Hier wird nun jeder Cent der 300 Mio. Dollar-Produktion sichtbar. Die Effekte sind auf dem neuesten Stand der Technik; und wer eine adäquate Sound-Anlage daheim stehen hat, der wird wohl mehr als einmal in die Schlacht zappen.
Der erblindete Neo (eine wirklich schöne Symbolhaftigkeit: Neo, der erst als er erblindete, wirklich zu Sehen begann) hingegen hat eine ganz andere Aufgabe. Sein Gegenpart Agent Smith verseucht derweil die gesamte Matrix; wurde selbst zu jenem verhassten Virus, wie er den Menschen noch im ersten Teil bezeichnete. Nur Neo - seine ausgleichende Rechnung – kann die Matrix jetzt noch von ihm befreien. Auch hier kulminiert wieder einmal alles in einem vor Style zu bersten drohendem Showdown, der oftmals an japanische Zeichentrickfilme erinnert, aber 1A umgesetzt wurde und mit einem kleinen, aber genialen Kniff endet.
Der Schluss hingegen wird viele wohl nicht zufrieden stellen. Zu simpel fällt dieser aus. Im Gegensatz zu den bedeutungsschwangeren Szenen und Dialogen im Vorfeld tatsächlich ziemlich ernüchternd; bei genauerer Betrachtung arbeitete der Film jedoch auf genau dieses Ende hinaus. Leider… denn irgendeine überraschende Wendung hätte man sich nach all den Spekulationen im Vorfeld doch noch erhofft. Pustekuschen! Die Wachowskis lassen ihren Film genau so enden, wie es sich jeder x-beliebige Fan auch hätte ausdenken können. Schade.
Zusammengefasst ein etwas gehaltloser Actioner, der als Abschluss der Trilogie jedoch trotzdem hervorragend funktioniert und sich nahtlos an den zweiten Teil anknüpft.
7/10