Review

Als geborener Optimist will ich mal mit der guten Seite an Matrix Revolutions anfangen:

Die Herren Wachowski haben mit dem dem dritten Teil ihrer Trilogie den konsequenten Weg der Fortsetzung beschritten, soll heißen, alles wie im Teil vorher, nur noch mehr Effekte, noch mehr Kämpfe, noch mehr von allem. So muss das sein - zumindest in Hollywood. Der Produzent will schließlich was sehen für sein Geld. Und ja, zu sehen bekommt man eine Menge bei Matrix Revolutions. Läuft endlich der Abspann hat man das Gefühl als hätte man alle drei Herr der Ringe Teile auf einmal gesehen. Ob das gut ist - ich wage es zu bezweifeln.

Vielleicht bin ich mittlerweile zu alt für diese Art Film, gehöre evtl nicht mehr zur Zielgeneration. Vielleicht spiele ich die falschen Computerspiele, lese zu oft zwischendrin mal ein Buch und schaue auch mal nen Arthaus-Film an. Möglicherweise steht es mir also gar nicht zu ein Urteil über diesen Film abzugeben. Trotzdem erdreiste ich mich jetzt mal wider besseren Wissens genau das zu tun.

Ich habe von diesem Film Kopfweh bekommen, ich bin müde geworden und irgendwie hatte ich zwischendrin Angst nach etlichen glücklichen und gesunden Jahren einen epileptischen Schock zu erleiden. Zu viele Lichter und Effekte. Ich hätte niemals zuvor gedacht das es möglich ist einen Film dermaßen vollzustopfen dass es unerträglich für das Gehirn wird - im Grunde also dieses Pok-é-Mon Prinzip (Ich sehe irgendwie schon die Wachowskis zappelnd am Boden liegen). Nachdem Matrix 1 damals der Gipfel des Machbaren war, Matrix 2 nochmal deutlich einen draufgesetzt hat (nicht Qualitativ !) musste natürlich Revolutions nochmals alles toppen. Und hier haben es die CGI Fritzen einfach übertrieben. Es ist zuviel. Garniert wird das Ganze dann noch mit einem völlig gelangweilt agierenden Keanu Reeves, dem man in jeder Szene ansieht dass da wohl eher die Gage als der gute Wille Grund für sein Mitwirken waren und einer hirnlosen, vor Pathos triefenden Story, die mir irgendwie an allen Ecken und Enden geklaut vorkam (am ehesten fällt mir hier gerade Terminator ein, aber es gibt mit Sicherheit noch zig andere Filme die hierfür Pate standen). Irgendwie sind auch die schön choreographierten Kampfszenen, die ja schon im 2er ziemlich madig waren, völlig entfernt worden. Stattdessen wird Stundenlang formatfüllend geballert und gelasert was das Zeug hält. Da laufen (ziemlich lächerlich aussehende) Mechwarrior umher und Jungs die noch zu jung sind für den Krieg schmuggeln sich doch zu den Soldaten und avancieren zu Helden (ich hoffe das war nicht als politisches Statement gemeint). Irgendwie alles ziemlich blöd. Das der Film dennoch zum Publikumsmagneten in den Kinos waurde, rechne ich mal dem ersten Teil an (andererseits könnte es auch das Fluch der Karibik-Syndrom sein).

Den ersten Teil der Matrix-Reihe werde ich mir mit Sicherheit nochmal ansehen - und einfach vergessen das der Kampf weitergeht. Auch ihr solltet genau überlegen ob euch die rote oder die blaue Pille in diesem Fall lieber ist. Meiner Meinung nach zumindest sind die einzigen Fehler in der Matrix deren Fortstetzungen!

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