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Die finale Auseinandersetzung zwischen Mensch und Maschinen.

Und dabei hat das alles mal so gut angefangen...ganz unvoreingenommen ein einfacher Satz der Kritik: Gäbe es Matrix nicht, hätte man sich die Mühe eines wie auch immer gearteten philosophischen Unterbaus erspart und sich ganz allein auf den Krieg zwischen Mensch und Maschine konzentriert, so wäre das hier ein ziemlich guter Science-Fiction-Film geworden. Aber das „Hätte-Wäre-Sollte“ hilft niemandem weiter, denn es gibt nun mal einen sehr guten Vorläufer ( und einen mittelprächtigen zweiten Teil ), und so kann Kritik in diesem Fall nicht neutral sein.

Die Geschichte ist banal und schnell erzählt. Die Maschinen stürmen Zion, welches von den Menschen mit letzter Kraft verteidigt wird. Neo und Trinity machen sich auf zum Kern der Computerwelt, Trinity überlebt diese Reise nicht, Neo indes handelt mit den Maschinen einen Deal aus und tötet das außer Kontrolle geratene Programm Smith, indem er sich opfert. Das bewirkt einen ersten, wie lang auch immer anhaltenden Frieden zwischen Maschinen und Menschen, der aber nicht genauer ausgeführt wird. Sämtliche Nebenhandlungen wie ein erneuter Besuch beim Merowinger, einige Gespräche mit dem Orakel, die Reise eines Schiffes zurück nach Zion und Neos Blindheit sind für den Fortgang der Geschichte eher hinderlich und zum Teil auch herzlich überflüssig.

Was aber wirklich ärgerlich stimmt, sind neben all den Ungereimtheiten des Drehbuchs die Dialoge. Das beliebteste Wort in der Originalfassung ist eindeutig „know“, und zwar vor allem in den Formen „I don`t know“ und „do you know“. Insgesamt bewegt man sich auf der „need-to-know“ – Ebene, und das geht leider bis zum abschließenden Dialog zwischen dem Orakel und dem auf wunderliche Weise auftauchenden Architekten so. Verstehen muß man das nicht, denn es wäre schön gewesen, die Geschichte, die einst mit viel Liebe begonnen wurde, auch liebevoll zu Ende zu bringen. So aber herrscht das kalte Grauen der Drehbuchhölle, mit ganz viel aufgesetztem bedeutungsschwangerem Geschau.

Sehr unerfreulich ist neben diesen verbalen Unzulänglichkeiten aber auch der Kitsch, hier vor allem die Sterbeszene von Trinity oder die wundersamen Fähigkeiten des blinden Neo, das will man nicht sehen, schon gar nicht über Minuten. Gerade die Spezialeffekte des blinden Sehens ( welch Wortkombination...) wirken, als hätte man mit aller Macht noch Geld in Computeranimationen stecken müssen, was dann auch beim Endkampf zwischen Smith und Neo sehr störend ist. Das Rezept des Produzenten, Mister „Großmaul“ Silver geht nicht auf, denn es bewahrheitet sich der alte Spruch, daß weniger hier wirklich mehr gewesen wäre. Man hätte also durchaus auf ein Recycling des so großartigen Shootouts in der Lobby verzichten sollen, zumal diese Version hier durch die an der Decke klebenden Gegner nurmehr lächerlich wirkt. So aber findet keinen guten Schluß, was einst als faszinierendes Kino begonnen wurde, und das ist an sich das größte Ärgernis dieses insgesamt sehr durchschnittlichen Films. Mit etwas gutem Willen gerade noch 5/10.

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