Izo (2004)

Izo
Was für ein abstruser Film. Diesen Streifen musste ich erst mal sacken lassen. Wie mir scheint, ist Takashi Miike´s“ Film „Izo“ die japanische Art Anspruchskino zu präsentieren oder zumindest dies, was man darunter verstehen mag. Irgendwie bin ich zweigespalten was „Izo“ angeht. Einerseits ist mir der Film zu kitschig und aufgesetzt, andererseits unheimlich abwechslungsreich und interessant, trotz schlichter Story. Fakt ist, dergleichen habe ich noch nicht gesehen in dieser Kombination. Wir haben eine philosophische Botschaft, die die Gesellschaftsnorm infrage stellt, wir haben Splatter einlagen, faszinierende Bilder und Effekte und etwas Einblicke in die asiatische Filmkunst. Viele geistige Gebiete spricht der Film an, kommt dabei aber mit einer typischen „Revange“ Story aus, wo Hauptprotagonist „Izo“ der gekreuzigt wurde und von Lanzen durchbohrt als Geisterdämon durch Raum und Zeit springt und als Rache alle aufschlitzt, die ihm vor sein Samuraischwert kommen. Ach ja, ich vergas den eifrigen Gitarrenspieler, der in regelmäßigen Abständen den Zuschauer seine Liedchen vorsingt. (Etwas nervig passt aber zum Gesamtbild des Films)

Dass der Film als intellektuelles Anspruchskino bezeichnet wird, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Sicherlich ist die Botschaft nicht banal und man sieht deutlich hohe Filmkunst, die schon recht intellektuell daherkommt. Allein die Bilder und das Wechselspiel von Tempo, Farben und Effekten lassen eine grandiose Stimmung und Atmosphäre aufkommen. Doch ist das Ganze auch etwas übertrieben teilweise dargestellt. Aber nun ja über Kunst lässt es sich streiten.

Die schauspielerische Leistung ist überdurchschnittlich und kann sich sehen lassen. Zum Glück wurde hier komplett auf diesen flachen Blödelhumor der Asiaten verzichtet, sodass der Film kühl und ernst daherkommt, vielleicht sogar etwas bedrückend.

Fazit: „Izo“ ist ein Film der 100% kein Film von der Stange ist und somit experimentelle Filmkunst darstellt. Für jeden Geschmack ist er somit nicht. Des Weiteren muss man sich für den Film Zeit nehmen. „Izo“ ist kein Film für Popkorn und Bier und einen gemütlichen Filmabend. Empfehlen tue ich ihn trotzdem, da ich denke, dass man allein um Mitreden zu können sich ihn mal anschauen sollte.

Bewertung: Für einen kuriosen Film, den man nicht alle Tage zu sehen bekommt, für nette Splatter Effekte und für sehr gute Atmosphäre gibt es ganz klar 7,5 Punkte!