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Der siebenjährige Anthony verliert früh seinen Bruder, einen genialen Graffiti-Künstler, der wegen seiner Leidenschaft sterben musste. Trotzdem schlägt er den gleichen Weg ein und entwickelt sich zu einem der angesagtesten Sprayer New Yorks. Unter dem Spitznamen „Blest" hinterlässt er überall seine „Kunstwerke". Seine Mutter ist deswegen sehr besorgt, denn die Vandal Squad, eine Abteilung der Polizei, die geschaffen wurde um Sprayern das Handwerk zu legen, ist ihm und seinen beiden Kumpels immer auf den Fersen. Dann verändern zwei Dinge sein Leben. Er verliebt sich in ein Mädchen und bekommt außerdem die Chance eine Kunstuniversität zu besuchen. Doch dann kommt es zu einem tragischen Zwischenfall, der ihn vollkommen aus der Bahn wirft.

Der Film gewährt uns einen interessanten Einblick in die Graffiti-Szene und hat auch mehrere Preise auf seiner Habenseite. Die Schauspieler, insbesondere Mark Webber als „Blest", können zwar überzeugen, die Regie von Adam Bala Lough ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. Um das ganze Stylish zu gestalten, zeigt er uns vorab viele Szenen die erst nachträglich einen Sinn ergeben. Das ist soweit ja noch in Ordnung. Seine ständigen Zeitlupen allerdings nehmen dem Film enorm an Tempo. Das versucht er an anderen Stellen zu pushen, indem er alles in dreifacher Geschwindigkeit ablaufen lässt. Das mag eventuell ein Punkt sein der andere nicht stört - meiner Meinung nach übertreibt er es aber doch deutlich mit seinen Kameraspielchen.

Dazu gesellt sich eine äußerst mittelprächtige Synchronisation mit unterdurchschnittlichen Sprechern und teilweise grausigen Übersetzungen. Jo, bitches, motherfucker und ähnliche Worte klingen in der Übersetzung und mit diesen Sprechern einfach nur peinlich. Wenigstens hat der Hauptdarsteller eine gute Stimme bekommen. Das Problem hatte ich schon mehrmals - man kann dem Film aber nicht negativ anlasten, dass der der Verleih kein Geld hatte, gescheite Sprecher zu engagieren.

Ich persönlich verstehe eh nicht, wieso man so ein Aufsehen um die Graffiti-Sprayer macht, denn ich finde es faszinierend, wie Menschen so geschickt mit Farbdosen umgehen können, dazu hätte ich überhaupt kein Talent. Und viele Häuserwände sehen dadurch doch viel schöner und interessanter aus. Das sieht aber die Polizei nicht so, denn auch in Deutschland unternimmt man enorme Anstrengungen, die „Künstler" zu fassen.

Fazit: „Bomb the system" ist kein schlechter Film geworden, leidet aber etwas unter der übertrieben „hippen" Regie. Außerdem hätte man das Bonusmaterial untertiteln sollen, denn dort kommen echte Sprayer zu Wort, die man aber aufgrund ihres Genuschels kaum versteht. Auch da fehlte es wohl an Geld. Inwieweit das alles authentisch ist vermag ich nicht zu sagen. Wer aber grundsätzlich Interesse an diesem Thema hat, sollte sich „Bomb the System" ruhig mal anschauen - wer des englischen mächtig ist, am besten in der Originalfassung.

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