Wir kennen "Sieben" und lieben ihn! Wir kennen "Das Schweigen der Lämmer" und verehren ihn. Nun möchten die Kanadier mit ihrem Streifen "The Collector" auch diese Beachtung von uns erhalten. Doch leider haben sie viel zu viel falsch gemacht, als das sie die von uns erhalten würden.
"Einige sammeln Briefmarken - ER NICHT" so lautet die Werbezeile zu "Collector". Denn er sammelt was ganz Spezielles. Nämlich Körperteile. Daraus hätte man einen so spannenden Plot zaubern können, doch leider ist dem nicht so. Die Story bezieht sich nämlich hauptsächlich auf die jenige, die sich um diesen Fall kümmert und ihre Probleme mit zwei von zu Hause abgehauenen Kindern: Hauptkommissarin Maud Graham. Auf den Killer, wird leider viel zu wenig wert gelegt. Er taucht nur immer wieder mal kurz zwischen den Storyelementen auf, um dann wieder geräuschlos zu verschwinden. Zudem einige Bilder von verstümmelten Leichen und das war’s dann auch schon. Erst am Ende kriegt er seinen Part! Und beim Sammeln dürfen wir ihn schon erst gar nicht sehen. Nur in einer kurzen Szene sieht man mal, wie er einen gesammelten Fuß bearbeitet, ansonsten gibt es nichts von seiner Sammlung zu sehen. Denn der Showdown mit dem Killer, entwickelt sich zu einer recht spannenden, aber typisch 08/15-mäßigen und unpassenden Entführungsgeschichte ohne rechten Sinn. Und das Ende des Ganzen ist dann leider so überraschungslos, dass man das Gesehene schnell wieder vergisst. Hier hätte viel mehr kommen können.
Punkten können dafür die Darsteller, die ihre Sache allesamt recht gut machen. Hauptdarstellerin Maude Guérin weiß zu gefallen und auch der Rest überzeugt. Des Weiteren sind auch die paar Make-up-Effekte ordentlich und mit Sorgfalt inszeniert und können dann doch mal ein bisschen Schauer über den Rücken laufen lassen.
Fazit: Überraschungsfreier und in Sachen Story total verfehlte Möchtegern-Klon von Filmen alla "Das Schweigen der Lämmer", der viel zu viel gute Ideen verschenkt und sich viel zu lange auf das Falsche konzentriert. Ein recht spannendes, wen auch übliches und unpassendes Finale, sehr gute Darsteller und sorgfältige, wenn auch seltene, Make-up-Effekte hieven das Ganze dann aber doch wenigstens auf Mittelmaß. Glück im Unglück, würde ich mal sagen!
Wertung: 5/10