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„The Dangerous“ ist ein ganz nettes Stück B-Action, auch wenn es der Story doch an Drive mangelt.
Der Drogenboss Tito (Juan Fernández) wird von einer japanischen Journalistin bei der Abwicklung Geschäfte beobachtet, doch er bemerkt dies und lässt sie umbringen. Kon (Cary-Hiroyuki Tagawa) und Akiko (Saemi Nakamura), die Geschwister der Getöteten, schwören Rache und beginnen Titos Gefolgsleute zu lynchen. Damit gibt der Film an sich schon mal ein ganz nettes Grundszenario vor, doch schon bald nach dem Auftakt gehen „The Dangerous“ Puste und Ideen weitestgehend aus.
Auch der Ex-Cop William ’Billy’ Davalos (Robert Davi) hat Stress mit Tito. Um mit einem Bekannten Beweise gegen den Gangster zu sammeln, verlässt er sogar seinen sicheren Platz im Zeugenschutzprogramm, doch das Treffen auf dem Friedhof von New Orleans ist eine Falle. Mit knapper Not kann Billy seine Haut retten und die Gefolgsleute Titos erledigen. Damit beginnt eine ziemlich gute Schießerei, die leider von einer eher langen Actionpause gefolgt wird.

Nach dieser Aktion wird Billy jedoch vom Polizeichef dazu verdonnert zusammen mit dem jungen Cop Random (Michael Pare) herauszufinden, wer Titos Leute abschlachtet. Tito denkt seinerseits jedoch, dass die Polizei für die Morde an seinen Gefolgsleuten verantwortlich ist und heuert ein paar Killer an…
Der Story von „The Dangerous“ fehlt es leider etwas an Drive. Das Tempo ist nur halbwegs rasant und der Film schafft es leider nicht einen Spannungsbogen aufzubauen. Natürlich ist die Tatsache, dass die fiesen Dealer das Zeitliche segnen, so sicher wie das Amen in der Kirche, aber der Plot bleibt enttäuschend überraschungsarm. Fast jede Wendung sieht man voraus und das auf dramatisch getrimmte Ende zieht sich etwas. Dennoch schafft der Film es allzu große Längen zu vermeiden; nur wirklich aufregend ist er eben nicht.
Die Atmosphäre hingegen ist ganz OK. Die Fieslingen kommen herrlich böse rüber, vor allem die engagierten Messermörder. Auch die Darstellung des von Ehrvorstellungen geprägten Rachefeldzugs der Geschwister ist atmosphärisch dicht geraten. Peinlich hingegen die diversen, ziemlich blödsinnig eingestreuten oben-ohne-Szenen, die teilweise unfreiwillig daherkommen.

Die Action ist meist recht gut inszeniert und bietet ein buntes Sammelsurium: Nahkämpfe, Shoot-Outs, Verfolgungsjagden, die ein oder andere Explosion sowie einige Fights mit Messern und Schwertern. Die Inszenierung der Action liegt auf gehobenem B-Niveau, aber noch nicht wirklich herausragend, da es in dem Genre diverse besser inszenierte Beispiele gibt. Highlights sind sicherlich die Friedhofsschießerei, der Kampf im Kino und das große Aufräumen bei den Gangstern, die auch die längsten Actionszenen markieren. Der Rest ist ziemlich kurz, aber nett gemacht; nur der Showdown ist doch etwas enttäuschend.
Robert Davi gibt den harten Hund recht überzeugend, während Michael Pare etwas schwächer als sonst aus der Wäsche schaut und nicht so recht punkten kann. Große Klasse ist Cary-Hiroyuki Tagawa, während die restlichen Darsteller, darunter unter anderem Elliot Gould und John Savage, immerhin noch ganz ordentlich sind.

Dank der vielseitigen und ordentlich inszenierten Action liegt „The Dangerous“ definitiv über dem Durchschnitt, aber etwas lieblos ist die Story dann doch.

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