Mathieu Kassovitz, der unter anderem mit "La Haine" und "Die purpurnen Flüsse" brillierte, gehört momentan sicher zu den meist geachteten Regisseuren Europas und es war nur eine Frage der Zeit, bis er einen Horror-Thriller in die Finger bekommt. Robert Zemeckis und Joel Silver als Produzenten gaben dem Film eine zusätzlich professionelle Note und so konnte eigentlich nichts schief gehen.
An der Handlung will ich vorbeigehen, lieber die positiven und negativen Aspekte aufzeichnen. (SPOILER)
Inszenatorisch und atmosphärisch ist Kassovitz auf jeden Fall ein beeindruckender Psycho-Thrill gelungen, er fängt die Anstaltsatmosphäre perfekt ein und präsentiert uns zu 99% dunkle und düstere Landschaften, die sogar "Schatten der Wahrheit" noch übertreffen. Die Anstalt strahlt eine unglaubliche Bedrohlichkeit aus und auch die Horrortripps Halle Berrys sind 1A in Szene gesetzt. Die Schocker sind zwar vorhersehbar, aber gut umgesetzt so dass man einige Male zurück zuckt.
Das war’s aber leider schon, denn der Rest des Filmes ist erschreckend einfallslos und eine Mischung aus "Ring" und "Schatten der Wahrheit". Die Effekte sind zwar gut gemacht aber teilweise ziemlich überflüssig. Auch geht es in dem Film ausschließlich um die Verwandlung Berrys von der rationalen Psychologin zur einfühlsamen Esoterikerin. Der Mord an ihrem Mann wird ziemlich schnell zum unbedeutenden Faktum und man weiß nach ca 20 Minuten, warum sie ihren Mann umgebracht hat. Das ganze hätte viel spannender in Szene gesetzt werden können und enttäuscht auf der ganzen Linie. Auch das Ende ist eine einzige Enttäuschung, der Tod des Sheriffs ist einfach nur lächerlich und erinnert an "Michael Myers meets Freddy Krueger".
Am Ende bleibt also ein oberflächlich betrachtet guter Mystery-Thriller, der zu viele Schwächen aufweist um wirklich zu beeindrucken.