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Molly, die sich für die Reinkarnation von Jack the Ripper hält, nimmt nach erfolgloser Therapie in einer Nervenheilanstalt an einem Versuch in einer osteuropäischen Klinik teil. Dort pfuscht man mit radikalen Mitteln an den Gehirnen der Probanden herum, dem Zuschauer wird das ziemlich plump als Beeinflussung der Synapsen verkauft. Der "Gehirnstrom" von Molly ist nämlich "dichter", heißt es da, na Hauptsache der Eingriff mit Sonde im Schädel funktioniert und sie findet sich in ihrer fiktiven Realität ein, die als Abbild ihres Unterbewusstseins entsteht. Dort ist gerade das Jahr 1888 und ihr springt auch der Arzt Dr. Samuel Wei?er entgegen und je weiter alle Beteiliigten in ihrem simulierten Trauma mitspielen, desto weniger funktioniert das noch als filmische Einheit, ganz abgesehen von einem Mindestmaß an Glaubwürdigkeit, was man sich wünschte. Dazu tragen auch die Darsteller, die üblichen Mittzwanziger, ihren Teil bei, wie sie mittlerweile in jedem zweiten Horrorfilm langweilen oder gar nerven. Als bunt gemischte Aneinanderreihung von fehlgetretenen Patienten eignen sich die Pyromanin, der Sexualverbrecher, eine mit unkontrollierten Wutausbrüchen nur leidlich, die Masochistin oder der Quotenschwarze (schnell mit dem Messer, doch sonst ganz nett) gar nicht. Ehrengast in der Prager Experimentierpsychiatrie ist dann noch der Killer in Gevatter Tod Aufmachung, doch immer wenn der zuschlägt war es hinterher scheinbar nur Teil der Therapie, als virtuelles Lernprogramm ist das ja so was von exzentrisch. Um die beiden Realitäten zu verschmelzen gibt es ständig nervige Schnitte im Zeitraffer, was das unbeholfene Drehbuch keineswegs aufbessert. Gleiches gilt für einen Einschub in einem angedeuteten S/M-Club mit aufgestrapsten Statisten, die in Prag sicher günstig zu haben waren. Leider passt hier ein Teil nicht zum anderen und die Traumwelt wird zum öden Ärgernis, die lauwarmen Killings sind harmlos und fühlen sich wie eine Freigabe ab 16 Jahren an. Letztlich geht es sowieso mal wieder nur darum, viel zu alt wirkende Teenies durch ein dunkles Schloss zu jagen, dargeboten mit durchschnittlichen CGI-Effekten. Das Finale ist noch ganz nett als Klinikhorror aufgemacht, doch die missratenen anderthalb Stunden davor in pseudostylischer Aufmachung macht das nicht wett. Postproduktion statt Regie und Effekthascherei statt Drehbuch, mehr hat diese Fortsetzung des onehin schon unterdurchschnittlichen "Ripper - Briefe Aus Der Hölle" nicht zu bieten.

Fazit: Ein Sequel, das nicht schlechter als das (schwache) Original ist. Mehr Positives gibt es kaum zu berichten. 3/10 Punkten

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