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Der 2001 von Regisseur John Eyres gedrehte „Ripper – Letter from Hell“ war nun wirklich kein Highlight des Slasher-Genres, vermochte aber immerhin mit einigen bekannten Namen bzw Gesichtern (u.a. A.J.Cook, Bruce Payne, Jürgen Prochnow, Emmanuelle Vaugier und Kelly Brook) aufzuwarten sowie dank einer nicht uninteressanten Inszenierungsweise zumindest halbwegs zu unterhalten. Da der Streifen mit der Zeit zu einem überraschend großen Erfolg auf Video und DVD avancierte, war eine Fortsetzung eigentlich nur noch eine Frage der Zeit – 2003 nahmen sich schließlich die beiden Regisseure Jonas Quastel („the Untold“) und Lloyd A.Simands („Lethal Target“) diesem nun vorliegenden Projekt an. Um Kosten zu sparen, verlegte man die Handlung kurzerhand ins günstige Osteuropa (eine inzwischen ja gängige Vorgehensweise) und castete durchweg unbekannte Schauspieler – selbst die Rolle der Molly, ihres Zeichens „Heldin“ des Vorgängerwerks, wird nicht mehr von Cook, sondern der bislang kaum in den Blickpunkt geratenen Erin Karpluk („Earthsea“/„Carrie“ 2002) verkörpert…

Molly Keller, die sich noch immer in psychiatrischer Behandlung befindet, da sie sich für eine Reinkarnation von Jack the Ripper hält, meldet sich nach etlichen gescheiterten Behandlungsmethoden freiwillig für ein neues, gewagtes Therapieverfahren in Prag an, bei dem die Patienten eine Art Chip-Verbindung ins Gehirn eingepflanzt bekommen, über welche eine alternativ erdachte (Schein-) Realität des Unterbewusstseins erzeugt werden kann. Der ehrgeizige Projektleiter Dr.Weisser (Richard Bremmer) erhofft sich mit einer solchen Simulation ein gezieltes Trauma auslösen zu können, durch welches sich das Gehirn quasi selbst heilen soll. Natürlich ist diese Prozedur der „neuronalen Modifikation durch virtuelles Lernen und Erfahren“ sehr umstritten sowie noch nicht vollständig ausgereift, weshalb Weisser seine Klinik auch speziell in der (von den Gesetzen her) liberalen Tschechischen Republik unterhält. Neben Molly befinden sich noch eine Reihe anderer Jugendliche bei ihm in Behandlung, die allesamt mit verschiedenen Problemen zu kämpfen haben (einer ist Pyromane, ein anderer Masochist etc). Bereits nach kurzer Zeit in der Einrichtung verstirbt einer der Patienten unter mysteriösen Bedingungen, und der Verdacht keimt auf, dass wenn man in der Simulation dahinscheidet, man ebenso in der Realität aus dem Leben gerissen wird. Bald können die Beteiligten nicht mehr auseinanderhalten, in welcher „Wirklichkeit“ sie sich gerade befinden, denn das Programm scheint sich selbständig gemacht zu haben. Zudem geht irgendwo zwischen den Ebenen der Geist von Jack the Ripper um, der den Bodycount stetig in die Höhe treibt, da er sich mit Molly zum Zwecke noch größerer Macht (seelisch) vereinen will…

„Ripper 2“ kann man durchaus positiv zugestehen, dass er den ersten Teil nicht bloß kopiert bzw wiederholt – leider muss man dieser Tatsache jedoch die neue Storyline entgegenhalten, denn diese entpuppt sich als derart abstrus und schwach, dass sie zu einem gravierenden, umfassenden Negativfaktor verkommt. War der Vorgänger noch ein klassischer „Whodunit“-Slasher, kommt das Sequel nun als ein mit übernatürlichen Sci-Fi- und Horror-Elementen angereicherter Genre-Mix daher: Eine mordende Spukgestalt, künstliche Realitäten, Zeitsprünge, ein „Mad Scientist“, der für sein Projekt über Leichen geht – das ist der Stoff, aus dem waschechte B-Filme gestrickt sind. Mit einer angepassten Inszenierung hätte man dem ganzen Treiben sicherlich noch einen gewissen Trash-Faktor abgewinnen können, doch leider haben die beiden Regisseure selbst das nicht zustande gebracht: Handlung und Umsetzung sind vorhersehbar und spannungsarm, die ständigen Realitätswechsel (Zeit/Bewusstsein) nerven genauso wie der uninspirierte Einsatz von Zeitraffer und Zeitlupe (insbesondere beim Erscheinen des Schlitzers). Ständig wirkt der Ablauf gebremst, uninteressant und lahm. Es ist offensichtlich, wer am Ende leben und sterben darf, wobei die Schlußsequenz besonders ärgerlich daherkommt und zwischendurch auch mal kräftig von bekannten Vorbildern abgekupfert wird (die „What do you want from me?!“-Szene aus „I know what you did…“ hat man fast komplett übernommen). Stereotypen, Klischees, schwache F/X sowie durchweg schlechte Schauspieler vervollständigen abschließend den rundum unbefriedigenden Gesamteindruck.

Aufgrund des Drehorts hatten die Macher wenigstens verschiedene interessante historische Locations zur Verfügung, aus denen man ansatzweise etwas Atmosphäre herauszukitzeln vermochte. Leider reicht das zu keiner Zeit aus, da schlichtweg nie eine richtige Gruselstimmung aufkommt – da können noch so viele Blitze zucken, welche den Killer schemenhaft ausleuchten. Ach ja, und noch einige Worte zum „Geist“ des Rippers: Ganz in einem schwarzen Kapuzenumhang gehüllt, kommt er dieses Mal als eine Kreuzung aus dem „Grim Reaper“ und den dunklen „Lord of the Rings“-Reitern daher (wie gesagt: soll eine bedrohliche Stimmung erzeugen, passt aber nicht so ganz). „Höhepunkt“ des Films ist eine 11 Minuten lange, sich in der Laufzeitmitte befindende Goth-S/M-Disco-Szene, in welcher sich die Titelgestalt tatsächlich in voller Aufmachung (mitsamt Machete!) durch die tanzende Menge auf der Suche nach seinem nächsten Opfer bewegt. Die ähnliche Sequenz im ersten Teil ist dagegen absolut meisterhaft ausgefallen – vor allem, da man jene vorliegend hemmungslos kopiert bzw bestenfalls minimal variiert hat (damals starb eine Frau oberhalb der Tanzfläche, dieses Mal ist es ein Mann darunter). Das bringt mich auch schon zu den Morden des Films, quasi dem „Herzstück“ eines jeden Slashers: Weder kreativ noch blutig, enttäuschen diese ebenso auf ganzer Linie. Stattdessen haben die Macher allem Anschein nach „zum Ausgleich“ wahllos einige Einstellungen mit „oben ohne“-Girls ins Skript hineingeschrieben bzw umgesetzt, was den billigen Eindruck nur noch verstärkt…

Fazit: „Ripper 2 – Letter from within“ ist ein langweiliger, lachhafter Slasher mit einer extrem abwegigen Story, dessen B-Film-„B“ zweifellos für „billig“, „banal“ und/oder „belanglos“ steht … „2 von 10“

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