Peter Gibbons erledigt als Programmierer in einem Grossraumbüro Tag für Tag geistlose Arbeit und unbezahlte Überstunden, muss sich mit gleich acht Chefs herumschlagen und um seinen Job fürchten, als eines Tages Unternehmensberater auftauchen, welche die Firma entschlacken sollen. Zuhause kann er sich durch die dünnen Wände seiner Wohnung mit dem Nachbarn unterhalten und die Beziehung zu seiner Freundin ist inzwischen eher frostig.
Um seine Stresssymptome zu lindern, lässt er sich zu einem Hypnotiseur schleifen, der dann allerdings mitten in der Behandlung an einer Herzattacke stirbt. Nun in einem dauerentspannten Zustand feststeckend, scheisst er auf seine Freundin und geht stattdessen mit der netten Kellnerin aus, in die er schon lange verschossen ist, taucht nur noch sporadisch auf der Arbeit auf und tut alles nur Menschenmögliche, um gefeuert zu werden. Zu seiner Überraschung sind die Unternehmensberater aber so begeistert von ihm, dass er befördert wird.
Als er aber feststellt, dass seine Kumpels Michael und Samir vor ihrer Entlassung stehen, lässt er Job und Lohn sausen und überredet die beiden, die Firma mit einem netten kleinen Computertrick abzuzocken. Natürlich bauen die drei Anfänger dabei ziemlichen Mist und stecken plötzlich in ernsthaften Schwierigkeiten…
Mike Judge, der Schöpfer von BEAVIS AND BUTT-HEAD sowie KING OF THE HILL adaptierte hier einen eigenen animierten Kurzfilm von 1991 für seinen ersten Realspielfilm. Die dortige Hauptfigur Milton spielt hier allerdings nur eine kleine Nebenrolle (dafür saukomisch dargestellt von Stephen Root als murmelnder Bürotrottel), konzentrieren tut sich die Story auf Peter und seine Kumpels: Die verwirklichen den Traum eines jeden Büroangestellten dieser Welt, als sie sich für die ewige Herumschubserei bei ihren Bossen rächen und ihren deprimierenden Jobs für immer den Rücken kehren. Zur Hölle mit der Firma!
Der Humor des Films ergibt sich aus der überspitzten Darstellung des Büroalltags (der Fax machst ständig Zicken, die Hauptbeschäftigung der Arbeiter ist, beschäftigt auszusehen, Milton hängt trotz seiner Entlassung vor fünf Jahren immer noch im Büro rum, weil der Boss nicht den Mumm hat, es ihm zu sagen, etc.) und den schrägen Charakteren: Ron Livingston (CAMPFIRE TALES, ADAPTION) als Peter ist der geborene Verlierer, David Herman (DUDE, WHERE’S MY CAR?, KING OF THE HILL) singt als Michael lautstark Hip-Hop-Songs mit, Ajay Naidu (PI, 212) regt sich als Samir höllisch darüber auf, dass keine Sau seinen Nachnamen richtig aussprechen kann.
Cary Cole (IN THE LINE OF FIRE; I, SPY) ist als Bill Lumbergh mit seiner arroganten und entnervend lahmen Art ein Albtraum von Boss und sämtliche Kollegen sind Nervensägen der Extraklasse (Stephen Root hab ich schon erwähnt). Der einzige wirklich normale Mensch hier ist Joanna, Peters neue Bekanntschaft, gespielt von Jennifer Aniston (FRIENDS, THE BREAK-UP), wie gewohnt äusserst sympathisch. Eine Ausnahme ist auch Lawrence, der Nachbar (Diedrich Bader, bekannt aus EVIL ALIEN CONQUERORS oder NAPOLEON DYNAMITE), ist er, der Bauarbeiter, doch als einziger zufrieden mit seinem Job. In einer kleinen Nebenrolle als Unternehmensberater ist John C. McGinley zu sehen (SCRUBS).
Fazit: Damit hier keiner einer Täuschung erliegt: OFFICE SPACE ist kein grosser Lachschlager, sondern funktioniert eher als stille Komödie, wie der Film überhaupt recht unspektakulär daherkommt, kaum mit grossen Schauwerten aufwartet und nicht besonders temporeich ist. Naja, muss er ja auch nicht, unterhalten tut er trotzdem, die Charaktere sind sympathisch und die Songs auf dem Soundtrack gut gewählt. Kann man sich ansehen.