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Historischer Hintergrund zum Film

Agent Orange ist der militärische Codename eines Herbizids mit dem Wirkstoff 2,4,5-Trichlor-Phenoxyessigsäure-Butylester. Bei der Herstellung entsteht als Nebenprodukt ein Dioxin, das zu den gefährlichsten Giften überhaupt zählt. Bereits ein Millionstel Gramm ist tödlich. Insgesamt setzten die Amerikaner in Vietnam 15 verschiedene Herbizidmischungen ein.

Agent Orange wurde nach einem orangefarbenen Kennstreifen auf den Giftfässern benannt. Eingesetzt wurde das Gift zur Entlaubung des Regenwaldes, um dem Feind Tarnung und Schutz zu nehmen.

Menschen, die mit den Chemikalien in Berührung kamen, leiden bis zum heutigen Tage an einer Vielzahl von Krankheiten, u.a. an chronisch lymphatischer Leukämie und Blutkrebs.

Schätzungen zufolge hat das US-Militär innerhalb von zehn Jahren, von 1961 bis 1971, ca. 90 Millionen Liter Chemikalien völkerrechtswirdrig über riesigen Teilen Zentralvietnams und über dem sog. "Ho-Chi-Minh-Pfad" an den Grenzen zu Laos und Kambodscha versprüht. Davon über 50 Millionen Liter Agent Orange, das als Verunreinigung hochgiftiges Dioxin enthielt. Noch kurz vor dem Abzug der amerikanischen Truppen wurden tausende Liter Agent Orange einfach auf dem Boden geschüttet.

Eine Sammelklage von US-Veteranen gegen die sieben wichtigsten Agent-Orange-Produzenten führte im Jahre 1984 zu einer außergerichtlichen Einigung. Die Konzerne zahlten 230.000 US-Opfern 180 Millionen Dollar Schadensersatz, jedoch ohne formal die Schuld anzuerkennen.

Vietnamesischen Opfern stand erst zehn Jahre später der Weg zu amerikanischen Zivilgerichten offen, da das US-Embargo gegen Vietnam erst im Jahre 1994 fiel.

Am 30. Januar 2004 verklagten 3 Vietnamesen zusammen mit einer vietnamesischen Opfervereinigung vor einem US-Bundesgericht in New York 36 US-Chemiefirmen wegen Beteiligung an Kriegsverbrechen und Verheimlichung der Gefahren des hochtoxischen Dioxins.

Der zuständige Richter Jack B. Weinstein wies die Klage im März 2005 ab. Zuvor hatte sich das US-Außenministerium in einem Brief an das Gericht besorgt gezeigt, da im Falle der Anerkenntnis der Ansprüche "die Türen der Gerichte des amerikanischen Rechtssystems für Bürger und Soldaten früherer Feinde, die behaupten, von den Streitkräften der Vereinigten Staaten während des Krieges geschädigt worden zu sein" geöffnet würden.

Jack B. Weinstein: "Es gibt keine Basis für die Ansprüche der Kläger in den heimischen Gesetzen irgendeines Staates oder Bundesstaates und jeglicher Form des internationalen Rechts. Die Klage ist abgewiesen"

Laut Vietnamesischem Roten Kreuz leiden noch immer ca 100.000 Vietnamesen an den Spätfolgen von Agent Orange.

US-Regierung, Militär und beteiligte Chemiefirmen behaupten bis heute, ein Zusammenhang zwischen Agent Orange, Missbildungen, Erbgutveränderungen, Krebs und anderen Krankheiten sei nicht nachweisbar.

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