Ein Erdrutsch schließt eine kleine Gruppe von Amateur-Klettermaxen in einem unterirdischen Höhlentrakt ein und zwingt ihre Mitglieder zum Fasten.
Nachdem den Mannen innerhalb weniger Tage fette „Räuber Hotzenplotz“-Bärte gewachsen sind, fassen einige den Beschluss, dass der Schwächste der Gruppe den anderen als Mittagessen dienen soll.
Gesagt, getan…, doch just in dem Moment, in dem die Bande dem Auserwählten mit vereinten Kräften den Arm abgesäbelt hat, naht Rettung.
Jahre gehen ins Land und alle leben glücklich und zufrieden vor sich hin, bis der damalige Anführer der Truppe einen losen Arm per Einschreiben erhält.
Der Amputierte ist zurück. Gestörter und wahnsinniger denn je. Und er sinnt auf Rache…
Wow, was für ein abgefahrener Streifen! Und genau so schräg und krass wie sein provokanter, reißerischer Titel ist auch der gesamte Film… NICHT!
Okay okay, Spaß beiseite… AMPUTIERT ist ein cheesig-sleaziger, kleiner Horrorfilm mit leichten Slasher-Anleihen – nicht mehr, nicht weniger…
Oder vielleicht doch?
Nein, eigentlich nicht. Ich fand ihn aber irgendwie trotzdem endsgeil. Warum und wieso will ich euch nun mal versuchen, näher zu bringen.
Was hat der Streifen also vorzuweisen:
Hm, da wären als erstes einmal nicht allzu brillante Darsteller, ein verstörender Psychedelic-Soundtrack und dieses schön schrullige 70er Jahre-„Don’t Do the Puzzle – Do the Huzzle!“-Flair, welche unseren Prüfling gleich mal als triviales B-Movie entlarven.
Ferner gibt’s noch ein paar wenige Morde mit aber wirklich kolossal trashigen Gore-Einlagen zu bestaunen. Unser Killer, der übrigens bis zum bitteren Ende und ganz Slasher-gemäß nur als ein eine Axt umschlingendes Händchen zu sehen ist, meuchelt nämlich nach immer demselben Prinzip: *trommelwirbel*… er hackt seinen Opfern - welch Überraschung - den Arm ab. Dies wird zwar nicht allzu visuell dargestellt, es liegen aber schon des öfteren ein paar lose Extremitäten rum, welche aber, um den Bogen endlich zu kriegen, auf unterstem Schaufensterpuppen-Niveau anzusiedeln sind. Es könnte kaum unechter aussehen, echt.
Neben gefährlich hohen Sleaze-Werten und ein paar äußerst wunderlichen Morden kann der Streifen aber auch eine wirklich gelungene und schön düstere Atmosphäre vorweisen, die voll und ganz in ihren Bann schlägt. Trotz handwerklicher Defizite also dennoch Top-Spannung, die jeden Liebhaber des nicht allzu anspruchsvollen Horrors bei der Stange halten dürfte.
Ich fass’ schon mal zusammen:
AMPUTIERT – Das ist „Descent“ meets „Oldboy“ meets… öhm, „Todesparty 2“ (wahlweise bitte den Namen irgendeines anderen hundsmiserablen, sehr käsigen Slashers einfügen).
Besonders dem Höhlenforscher-Horror „Descent“ ist diese Exploitation-Hammer zumindest zu Beginn wie aus dem Gesicht geschnitten.
Mein Fazit daher:
Was ist ein Einarmiger mit einem Kartenspiel? - „Mischen“ Impossible.
Neben den Wang Yu-Filmen gewiss der coolste Beitrag zum Thema „Lieber arm dran, als Arm ab!“.
Sollte euch der mal beim Stöbern unter die Augen kommen, dann unbedingt zugreifen! Hat absoluten Lieblingsfilm-Charakter…