Fritz Langs erster Tonfilm-Mabuse ist schlicht ein Meisterwerk. Hier finden sich alle Zutaten, die einen modernen Krimi ausmachen, nebenbei gibt es noch einige noch heute ansehnliche Horror-Tricks zu begutachten. Die schnodderige Berliner Polizeiatmosphäre ist unübertroffen (Spitze: Otto Wernicke als Kommissar Lohmann, derselbe übrigens, der auch in "M" den Mörder jagt!). Daneben sind als Ganoven noch einige spätere Stars zu sehen: Theo Lingen und Rudolf Schündler.
Obwohl Lang Musik nur spärlich einsetzt (vor allem in den übernatürlichen Mabuse-Szenen) ist der Film extrem spannend - das können nur wenige.
Auch heute wirkt nichts unfreiwillig komisch in diesem Film, der von der ersten bis zur letzten Minute fesselt.
Auch optisch hat der Film einiges zu bieten: die subtile Kamera ist meisterhaft eingesetzt, und vor allem die Verknüpfung der Szenen begeistert (genial: das Ticken der Zeitbombe verwandelt sich in das Geräusch beim Ei-Aufschlagen am Frühstückstisch der Ganoven - ein Beispiel für den frühen Einsatz von Toneffekten).
Die deutsche DVD-Ausgabe aus der UFA-Klassiker-Reihe ist sehr zu empfehlen. Das Bild ist gestochen scharf, die Rekonstruktion nahezu vollständig gelungen. Spannend auch das 45min Interview mit Fritz Lang als Extra.