Och, da versammelt sich schon mal allerhand Prominenz für ein Stück B-Movie und dann hat nicht mal einer Lust dazu.
„Airborne“ mag sich ja auf dem Papier noch ganz gut lesen, doch was Julian Grant, übrigens auch gleich noch Verfasser des miesen Drehbuchs, dann auf den leidgeprüften Zuschauer loslässt, strapaziert die Geduld, auch wenn die Niederungen von Royal Oaks und Co nicht ganz unterboten werden.
„Police Academy“ – Schelm Steve Guttenberg, der aussieht, als ob er wohl nach 3 Tagen Dauersuff ungeduscht und verkatert am Set erschien, ist Anführer der megageilen Spezialeinheit Mach 1, dessen Mitglieder sogar Spezialeigenschaften haben, obwohl jeder sowieso ein Mulitalent ist. Die Jungs (und das Mädel) werden gerufen, wenn die Kacke so richtig dampft. Dem ist gerade so, weil eine fiese Truppe fragwürdiger Terroristen ein megagefährliches Zeug aus einem Laborkomplex stiehlt. Das Behältnis wurde wohl vorweg aus der Requisite geklaut, weil es zufällig wie ein Frühentwurf der Sarin-Behältnisse aus „The Rock“ aussieht, und landet nach der trägen Eröffnungssequenz in den Pfoten von Sean Bean („Patriot Games“, „Ronin), der noch weniger Bock auf den Film hat und dann kurze Zeit später zu seiner Hollywood-Karriere als, zugegeben überzeugender, Bad Guy vom Dienst ansetzte.
Flugs kapert die Mach 1 – Truppe, der noch ein schnuckeliges Weiblein und ein Schwarzer, aus dessen Mund wirklich nur Scheiße kommt („Das alte Seilbandspiel!“ BRUHAHAHA!), und der dafür auch früher als der Rest aus der Handlung entfernt wird, mit ihrem megageilen Superflugzeug den Flieger, wo das gefährliche Zeug in einem Koffer verstaut herumsteht, haut sich ein bisschen und springt ab. Doch nicht genug, wird Bill am nächsten Tag auf den Zahn gefühlt, ob er nicht weiß wer dahinter steckt. Denn es gibt wohl einen Maulswurf innerhalb der Organisation und schon bald werden Anschläge auf die Team-Mitglieder verübt...
Eigentlich würde ich Julian Grant in Schutz nehmen, weil die Inszenierung soweit passabel ist, aber da er das Drehbuch verbrochen hat und den Film auch mit produziert hat, fällt das hier flach.
Die Sets sind schon einmal saumies. Was da anfangs schon als Laborkomplex verkauft werden soll, ist wohl eine Mischung aus Schule und Bahnhof und der Plot so etwas von unlogisch und nicht nachvollziehbar, das selbst dem weniger aufmerksamen Zuschauer die Haare zu Berge stehen.
Nehmen wir mal gleich die bis zum Schluss eigentlich einzige echte Actionsequenz zu Beginn, als man sich mitten im Gewitter an das andere Flugzeug in luftiger Höhe andockt. Gut, realistisch ist das nicht, aber trotz mittelprächtiger CGI-Tricks ansehbar umgesetzt. Doch wenn man dann alle an Bord abknallt, der Flieger minutenlang Richtung Erde trudelt und man im Laderaum trotzdem noch Zeit findet zu quasseln und ein paar dahergelaufene Henchmen (Wo kommen die eigentlich plötzlich her?) rauszuschmeißen, geht das Wiehern schon los. Weia: Putzig, wenn geworfene Messer einfach gefangen und den Absender zurück adressiert werden. Türlich...
Und so geht das leider weiter. Man möchte die Mach 1 – Leutchen im Grunde schon ständig in den Hintern treten, weil sie sich so doof anstellen. Woher dann plötzlich irgendwelche Killer kommen, die sie in ihrem geheimen Unterschlupf töten wollen, bleibt, wie so vieles, ein Geheimnis. Colm Feore („Highwaymen“, „The Chronicles of Riddick”) hat genauso wie der Rest auch keine Lust und Kim Coates („Open Range”, „Unstoppable”) hat nichts zu tun, außer herumzunölen.
Action gibt es derweil wenig bis gar nicht. Ein Amok fahrendes Auto darf mal ins Wasser fahren und am Ende darf man ein Flugzeug auf der Rollbahn stoppen (Wo ist eigentlich der Panzer hin und vor allem her?), sonderlich aufregend sind diese Szenen jedoch nicht und außerdem ist Mach-1, komplett auf sich alleingestellt, ohnehin nur ständig auf der Flucht, rätselt oder bläst Trübsal. Wer kann es Guttenberg bei dem Kater aber auch verdenken...
Der anfangs noch so wichtige Virus wird zwischenzeitlich dabei dann zum McGuffin, weil hier jeder jeden verdächtigt Dreck am Stecken zu haben und eifrig damit beschäftigt ist. Blablabla... Virus hier, Maulwurf da.. *pups*
Nein, Airborne gehört eindeutig zu den mieseren Vertretern seiner Art. Die Inszenierung ist gemäß Budget auch gar nicht so unter aller Kanone, aber die prominenten Darsteller, die null Bock auf den Schmarren haben und das furchtbar schlechte Drehbuch, das auf seine schludrige Weise fast Rekorde in Sachen fehlender Logik und dafür umso präsenterer Plotholes aufstellt, regt nun einmal ständig auf. Ein bisschen geordnet hätte der Mist doch ablaufen können, oder? Egal, sich weiter über den Rotz aufzuregen lohnt wirklich nicht.
Fazit:
Schwacher, hanebüchener B-Actionthriller mit ganz wenig Action. Die Inszenierung geht ja tatsächlich noch soweit in Ordnung, aber die lustlose Riege bekannter Darsteller, das sich dem gesunden Menschenverstand verbittende Verhalten der Protagonisten (Jo, wir laufen mal zu Dritt dichtgedrängt ohne Deckung in die Schießerei. Wir sind ja eh kugelsicher...) und das jeder Beschreibung spottende Drehbuch gehen überhaupt nicht klar. Setzen, 5-.
Man wird quasi gezwungen aufgrund von Desinteresse abzuschalten. Selbst hartgesottene Genrefans werden „Airborne“ nichts abgewinnen können. Naja, vielleicht, die, die sich nur an blutigen Shootouts aufgeilen... Davon gibt es ja schließlich ein paar.