Die 80er haben viele erinnerungswürdige und coole Filme hinterlassen, unter anderem viel abgefahrenes Zeug im Sci-Fi Bereich wie z.B Gilliam's tollen "Brazil" oder Cronenberg's düsteren "Videodrome". Allerdings waren darunter auch solch klugscheißerische Vollgurken wie eben dieser "Buckaroo Banzai", der wohl nur gedreht wurde um verkrampft eine neue "Kultfigur" zu kreieren und 16-jährigen den perfekten Nerdgasmus zu verschaffen, und dem ich aus diesen Gründen absolut nichts abgewinnen kann.
Das fängt schon bei diesem überschwänglichen Hauptdarsteller an, der alles kann, alles will, alles weiß. Er ist Musiker, Chirurg, Wissenschaftler, Zen-Meister und was weiß ich noch alles, zugleich. Ständig wird er gerufen, jeder will was von ihm, alle wollen Buckaroo. Leider bleibt Peter Weller in seiner Rolle aber recht profillos, sodaß man schlicht und einfach nicht weiß was jetzt so speziell an diesem charakterlosen Allroundtalent sein soll.
An einer Inhaltsangabe will ich mich gar nicht erst versuchen, da alles so sprunghaft, wirr & overthetop erzählt wird, daß es anstrengend ist diesem Quark von vorne bis hinten logisch zu folgen. Im Groben geht es irgendwie um Versuche, als Mensch in feste Materie wie beispielweise Steine und Erze einzudringen (warum auch immer man das wollen würde). Dies ruft einige Aliens vom Planeten Zeta aus der 8.ten Dimension auf den Plan, die mit Hilfe eines wahnsinnigen Professors, was auch immer vernichten wollen. Ich weiß es wirklich nicht.
Das liegt wohl daran, daß alles trotz vollkommen idiotischem Humor, so trocken und lustlos runtergeruppt wird, wie es nur möglich ist. Man hat nach 20 Minuten einfach keine Kraft mehr diesem hektischen Humbug zu folgen, und fühlt sich ausgelaugt wie Superman im Kryptoniten-Feld. Aber wenn man Hip, und voll "In" ist wie unsere Heldentruppe um Multitasker Buckaroo, braucht man ja keine interessante Geschichte. Die Typen rennen hier ständig in den "feschesten" Hipsterklamotten rum, geben Pressekonferenzen und mischen sich überall ein. Ätzend !
Jeff Goldblum in seinem abartig grell rot, glitzernden Cowboy-Outfit bringt es mit seiner Selbstverliebtheit somit auf den Punkt:
- Nett Sie kennen zu lernen, die Jungs nennen mich alle "New Jersey".
Jo, das sagt dann ja wohl alles.
Den Vogel schießt hier allerdings noch John Lithgow ab, in seiner schrillen Rolle als wahnsinniges Genie. Ich wusste gar nicht dass man dermaßen grausig & gummiartig seine Gesichtszüge verdrehen kann. Vielleicht sollte der Typ es mal in einer chinesischen Kung-Fu Komödie versuchen. Das nenne ich mal Overacting.
Die Masken der Aliens sind zwar einigermaßen ansehnlich aber genauso plump & unkreativ wie man es sich vorstellt. Idiotische Ideen, wie z.B sich selbstgebastelte Brillen aus Kunststoff-Verpackungsresten aufs Gesicht zu stecken um die Präsenz einer weiblichen, außerirdischen Form mit Ähnlichkeit von Michael Jackson, wahrnehmen zu können, geben dem Schmu hier dann endgültig den Rest.
Gibt es auch was positives zu berichten? Allein die Idee, mal etwas anderes zu versuchen ist ansich ganz ok. Aber bitte nicht so! Achja, und der Themesong ist gut.
Ansonsten könnte ich mir vorstellen das der Film es sogar den Vollnerds schwermacht, diesem auf verrückt getrimmten Blödsinn etwas abzugewinnen (und ich muss es ja wissen.)
Das ist höchstens etwas für snobistische Künstler mit Baskenmütze, die mit übereinandergeschrenkten Beinen, im Cafe "Le beau Arte" sitzen und über die Philosophie einer gebatikten Schlaghose streiten. Ungefähr so klugscheißerisch kommt mir "Buckaroo Banzais" Essenz zumindest vor.
Das am Ende noch knallhart mit einer Fortsetzung gedroht wird ist der reinste Hohn.
Fazit: Trotz Staraufgebot wohl eine der verkacktesten Sci-Fi Komödien.