Um es direkt vorweg zu nehmen: "Nothing" stellt einen der innovativsten und ungewöhnlichsten Film dar, die ich in den letzten Jahren gesehen hab.
Während sich andere Filme krampfhaft eine Story und ein Thema rauswürgen wollen, geht es in "Nothing" einfach um - Richtig! - NICHTS....
Das soll jetzt nicht heißen, dass er keine Handlung und Intention hätte. Nein, im Gegenteil! Denn hier geht es nur vordergründig um (das) Nichts, während sich die eigentliche Handlung um die zwei Freunde Andrew und Dave dreht...
Andrew und Dave, zwei Versager und beste Freunde seit dem Kindesalter, leben mitten in Toronto in einem kleinen Haus direkt zwischen zwei Autobahnen. Und es könnte ihnen so gut gehen...
Doch plötzlich häufen sich die Probleme:
Dave, von seiner Freundin verlassen, nachdem diese mit Hilfe seines Kontos Geld seines arbeitgebenden Konzerns veruntreut und ihn somit in die Arbeitslosigkeit und die Verfolgung durch die Staatsanwaltschaft getrieben hat, ist dementsprechend mit den Nerven am Ende.
Doch auch Andrew ergeht es nicht besser: Von Geburt an mit einer ungeheuren Paranoia und Angst vor allem und jedem außerhalb seines Hauses bestraft, wird er fälschlicherweise der Belästigung einer Pfandfinderin beschuldigt.
Als nun auch noch ihr gemeinsames Domizil kurz vor der der Zwangsräumung und dem folgenden Abriss steht, reißen den beiden die Nerven und plötzlich verschwindet außerhalb ihres Hauses. Stattdessen erstreckt sich dort nun ein schier grenzenloses, strahlend weißes NICHTS...
So viel zur Story.
Genauso ungewöhnlich wie die Handlung stellt sich auch der Rest des Films dar. Regisseur Vincenzo Natali zieht hier alle Register seiner scheinbar recht abgedrehten und skurrillen Phantasie und erschafft ein Szenario wie es bisher noch nie zu sehen war. Durch das plötzliche Fehlen sämtlicher Menschen, der Umgebung und quasi der ganzen Welt rückt das kleine Heim der beiden Protagonisten so sehr in den Mittelpunkt, dass man das Gefühl hat, man würde die äußere Welt selbst dann nicht mehr wahrnehmen, wenn sie noch vorhanden wäre.
---SPOLER---
Um die weitere Handlung sehr kurz zusammenzufassen:
Nach einiger Zeit entdecken Andrew und Dave, dass sie das "Nichts" in gewisser kontrollieren und Dinge verschwinden lassen können. Zusammen mit dem Fakt, dass die beiden die anscheinend einzigen Menschen weit und breit sind und zudem auf engstem Raum zusammen leben müssen, führt das logischerweise zu diversen Problemen...
---SPOILER ENDE---
Fazit:
Gelungener Film, mit einer abgedrehten Story, überzeugenden Schauspielern, einer gut verständlichen Message, Unmengen an skurrillen Ideen und von einem Team in Szene gesetzt, dessen Einfallsreichtum unendlich zu sein scheint. Daumen hoch und volle Punktzahl!