Einer der späten Versuche der das Subgenre des B-Actionfilmes sowieso energisch betreibenden und so die Fahne der (gealterten) Recken trotz der Umstände der Zeit hochhaltenden New Treasurer Films Co. Ltd., mit einem dieser speziellen Werke in Größenordnung gegen den veränderten Publikumsgeschmack und damit auch die Rahmenbedingungen anzugehen. Versucht hatte man das zuvor in Tough Beauty and the Sloppy Slop (1995) und The Hunted Hunter (1997, beide u.a. mit Yuen Biao) und folgend noch in Golden Nightmare (1999), wobei trotz einer gewissen Internationalität alle Arbeiten schon zum Entstehungszeitpunkt archaisch wirkten und oftmals auch qualitativ bestenfalls durchwachsen sind. Leopard Hunting ist chronologisch genau dazwischen gesetzt und nutzt auch dieselben Mittel und Wege – Raging Angels (1998) kann man auch noch dazu zählen – , hat hier aber zahlenmäßig fast die größte Schar an Prominenz zu bieten, wozu dann für die speziell Interessierten auch Yukari Ôshima in einer damals schon längst nicht mehr verständlichen Kinorolle gehört. Interessant auch, dass der Film großteils vor Ort in der Volksrepublik China gedreht wurde, einem damals nicht nur im Actionbereich bedürftigen Niemandsland. Zwanzig Jahre später sind die Verhältnisse genau umgekehrt und die Tage für das HK-Kino gezählt:
Die zur Geldwäsche und der Öffentlichkeit dienende legale Geschäftsgruppe vom Gangsterboss Fong Kwok Ho [ Yuen Wah ] gerät durch ominöse Aufkäufe von Aktienanteilen und anderen Transaktionen sowie der allgemeinen Finanzkrise in Schwierigkeiten und braucht zum Gegenkauf schnelles Geld. Der südamerikanische Kollege Mr. Karl willigt zur Leihgabe ein, allerdings nur gegen drei Bedingungen, wobei zum einen der in den Philippinen inhaftierte Chemiker James [ Jameson Lam ] befreit, in Japan in die Fukuoka Bank eingebrochen und in China eine ebenso konfiszierte CD-Rom plus eine Medikamentenprobe wiederbeschaffen werden soll. Fong willigt ein und setzt seine beiden Söhne Fong King To [ Yu Rong-Guang ] und Fong King Bo [ Roy Cheung ] samt Cong [ Chung Fat ] und mit Unterstützung seines Rechtsanwaltes Lung [ Lung Fong ] auf die Sachen an, während die Gesetzeshüter Madam Leung Ching Yi [ Jade Leung ], Chyomu Hakata [ Yukari Ôshima ] und die philippinischen Polizisten [ Rhea Molonzo, Rommel Padilla & Ramona Rivilla ] miteinander zur Gegenwehr und Zerschlagung des Syndikates kooperieren.
Die Finanzkrise der südostasiatischen Tigerstaaten Thailand, Indonesien, Singapur als Umfeld der Geschichte, die entsprechend auch von vornherein größer und in mehreren Ländern spielend aufgezogen wird und mit einem historischen (damals aktuellen) Anstrich und Währungs-, und Wirtschafts-, und Gesellschaftspolitik versehen; Actionthriller mit einem Clou, in dem durch das Weltgeschehen auch den handelsüblichen Gangster der Cashflow und buchstäblich die Felle davonschwimmen. Gestartet und dies hauptsächlich auch betrachtet wird allerdings mit einem Eingreifen der jeweiligen Landespolizei, international in Verbindung zueinander und lokal autark tätig; drei Razzien gegen die Kriminalität, in dem als erste Szene noch ohne jede Vorwarnung die PLA gleich den Inhalt einer Industrieküche mit ihren Schnellfeuerwaffen unter Beschuss nimmt und später u. a. auch die HK Polizistin eine Einrichtung und dann auch die sich wehrenden Gangster zersiebt.
Die Hintergründe dazu und der eigentliche Plot gestalten sich etwas maändernd, hier viel Ausflug und dort viel Komparserie und Statisterie, wird die direkte Handlung und sein Komplott stilecht im Peninsula Hotel Hong Kong geschmiedet und dann weiter in aller Herren Länder intrigiert und chargiert. Sieben tote Polizisten vor ihrer Station in Manila und ebenso viel Leichen der Bankangestellten in Japan später ist das Problem dann auch offiziell und sogar persönlich; das Bemühen der Filmemacher um die Regisseure Ishii Hisatoshi (ein No Name) und Lin Chan-Wai (ein Veteran von DtV Action; wobei manche Quellen den ähnlich agierenden Ridley Tsui als zweiten Zuarbeiter aufzählen, wiederum wird auch mal Thomas Yip Shing-Hong genannt) ist immerhin vorhanden und ersichtlich, das Geschehen nicht nur im Kleinklein vorhanden, sondern auch auf den Straßen der Städte, allen voran in Shenzhen und mit viel Bewegung hin und her, wenn auch nicht immer direkt nach vorn gesetzt.
Trotz des auch durchaus vorhandenen und positiv zu registrierenden Aufwandes (in der Öffentlichkeit explodierende Telefonzellen, aufgerissene Betonböden, eine versuchte Entführung per Verkehrsbus samt ausufender Prügelei darin und Verfolgung der halben Polizeistaffel) ist eine gewisse Schmierigkeit und Hässlichkeit der Produktion nicht zu vermerken, das Gefühl der Preiswertigkeit, die die Produktion von Beginn an begleitet und sich auch nicht abschütteln lässt. Teilweise ist gerade bei den Nebendarstellern eine ziemliche 'Fressenparade' vorhanden, auch die Kleidung (viele Mom Jeans) ist fern von modisch und ein Holpern und Stolpern in der Inszenierung mit auch einigen groben Patzern und sonst viel Mittelmaß und simpelste Bebilderung auffällig.