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Virginia liest am liebsten Horrorromane, dabei steigert sie sich immer richtig in die Story hinein. Ihr Lieblingsautor ist Malcolm Brand. Lange und fast verzweifelt sucht sie nach seinem 30 Jahre alten ersten Roman "I, Madman", bis dieser eines Tages überraschend vor ihrer Haustür liegt. Sie beginnt das Buch zu lesen und zeitgleich bekommt sie Albträume, die sie bis in das normale Leben verfolgen.

Hardcover (mal wieder ein Fall, bei dem Originaltitel dreimal cooler klingt als so ein doofes Hardcover) ist ein recht netter kleiner Horrorstreifen mit einigen amüsanten Hommagen an die alten Tage der 50er und 60er. Der Autor Malcolm Brand schrieb zwei Bücher in dieser Zeit, jeweils mit Dr. Kessler als Bösewicht. Nachdem die Heldin Nummer zwei, mit eben dem Titel I, Madman" verzweifelt sucht, scheinen bei ihr Geist und Wirklichkeit zu verschwimmen und sie sieht sich als Romanfigur Anne und auch der Kapuzenmann stellt wie im Buch ihr nach.
Als Zuschauer kann man jetzt zwar versucht sein Virginia eine blühende Fantasie oder wenigstens eine solide Klatsche zu attestieren, merkt man aber schnell, das das Geschehen verdammt real ist. Spätestens als ein unbekannter Gönner ihr das Buch vor die Tür legt und eine Kollegin aus der Theater AG ermordet wird, ist klar, das hier ist echt. Hier hätte Regisseur Takacs gerne noch ein wenig mehr Spielraum zwischen Fiktion und Realität lassen können, so ist man doch schnell in der üblichen Horrorecke gelandet, statt seine Titelfigur ein wenig mehr zu mystifizieren.
Der Killer sieht dabei sehr imposant drauf. Die Maske ist klasse ausgefallen und seine Methode, wie einst Imhotep in die Mumie II, seine Hackfresse durch Körperteile der Opfer zu verschönern, ist zum Drehzeitpunkt noch eine der originelleren Plotten. Da kann man die eine oder andere Länge schon mal verzeihen. Der Härtegrad dabei ist vorhanden, aber jetzt auch nicht übermäßig brutal, FSK 16 geht voll in Ordnung. Etwas arbeiten hätte man noch am ziemlich künstlichen CGI Monster ruhig können, das hat sogar Ray Harryhausen in den 60ern sogar schon besser hinbekommen.
Insgesamt ist das Ganze ein gelungener Mix aus Slasher und Old School Horror. Ist auch mal schön einen Horrorfilm zu sehen, ohne kiffende und saufende Doof-Teenies.
7/10

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