Donald Duck zieht in den Krieg gegen die bösen Japaner. War er in „Der Fuehrer’s Face“ lediglich ein normaler Bürger, so ist er in „Commando Duck“ ein Soldat, als Auftrag bekommt er eine wichtige Mission und wird als Fallschirmspringer über feindlichem Gebiet abgeworfen. Trotz seiner Angst und Ungeschicklichkeit schafft es Donald tatsächlich seine Aufgabe zu erfüllen und den japanischen Stützpunkt zu zerstören. Im Gegensatz zu anderen, vergleichbaren Filmen, wird hier aber kein wirkliches Hohelied auf Tapferkeit oder ähnliche Tugenden gesungen, schließlich gelingt Donald das Ganze nur aufgrund eines absurden Zufalls. Sein Verdienst ist der kleine Sieg nicht, einer der seltenen Fälle in denen der notorische Pechvogel einfach mal Glück hat.
In den temporeichen Action-Szenen während des spannend inszenierten Showdowns, ignoriert man, wie in Cartoons üblich, jegliche physikalischen Gesetze; Donald gerät in ständig in Lebensgefahr, überlebt aber unverletzt sowohl Kugelhagel, als auch den Sturz von einem hohen Wasserfall in einem kleinen Gummiboot. Dieses Gummiboot sorgt schließlich für das Gelingen der Mission und rettet dem Protagonisten sozusagen den gefiederten Arsch. Zu bemerken ist auch das der Hauptcharakter alleine in den Kampf geschickt wird und auch der Befehlshaber, der am Anfang im Flugzeug die Instruktionen gibt, bleibt gesichtslos – zu sehen ist nur sein arm, zu hören ist nur seine harte und disziplinierte Stimme.
Die Japaner stehen hier in einem sehr schlechten Licht, wirken hinterlistig und unsympathisch. Ein Beispiel ist einer der wenigen Dialoge zwischen zwei japanischen Soldaten, welche in den sechseinhalb Minuten Laufzeit sowieso nur selten zu sehen sind. Darin bemerkt einer der Soldaten, dass ein japanisches Sprichwort lautet: Schieße immer in den Rücken! Abgesehen davon werden den Japanern aber Qualitäten zugesprochen, vor allem in kriegerischer Hinsicht und das ihr Stützpunkt am Ende des Films komplett in Trümmern liegt ist auch nicht ihre Schuld, sondern Donalds Glück. Die Bilder, welche am Ende, die den zerstörten Stützpunkt zeigen, sind kurz, in ihrer Gestaltung aber ungewöhnlich und eindrucksvoll. Mit kräftigen Farben und absurden Momenten gelingt ein starker Abschluss für den kurzweiligen Film, unter all den kaputten Flugzeugen stechen einige Einstellungen besonders heraus. Zum Beispiel ist ein Flugzeug, gleich einem Brathänchen, auf einem Stab aufgespießt und röstet über einem Lagerfeuer – diese absurden Momente verleihen dem Ende einen surrealistischen Touch, was dem Film mit seinem sprühenden Witz ziemlich gut steht.
Fazit: Ziemlich gelungener Propaganda-Cartoon der mit viel Humor aufwartet und eigentlich zu keiner Zeit düster oder ernst wirkt. Der latente Rassismus gegenüber den Japanern ist nicht zu aufdringlich und wird nur in wenigen Szenen deutlich. Leicht entschärft auch für Kinder bestens geeignet…
6,5 / 10