Brian De Palmas ausgezeichneter Film mag mehr wie eine Parodie von Das Phantom der Oper erscheinen, aber es ist viel komplexer. Es ist wirklich eine sehr hippe, sehr surreale Satire über die Verdorbenheit und Dekadenz in der Rock'n'Roll Musikindustrie der 70er Jahre, insbesondere der Sub-Genres Rock und Concept Glitter Rock, ebenso wie eine humorvolle und liebevolle Hommage an mehrere klassische Schauergeschichten und Filme wie Bildnis des Dorian Gray, Psycho, Frankenstein, Faust.
De Palmas Regie-Stil für diesen Film ist manchmal sehr einzigartig und erfinderisch. Besonders schön ist seine effektive Nutzung der Split-Screen-Technik in ein paar wichtigen Szenen. Und er benutzt fast schon frenetische Schnitt- und Kameraperspektiven für einige Szenen, vor allem die musikalischen Darbietungen im Paradise vermitteln die Atmosphäre eines echten 70er-Ära Rockkonzertes.
Die sets sind unverschämt in Layout und Farbe übertrieben, Vor allem das Set für das innere des Paradise Theaters. Man kann aber nicht sagen, dass es zu altmodisch aussieht. Tatsächlich wirken die hellen Sets, die surrealen Kostüme und die extravagante Inszenierung alle wie eine Reflexionen über die Leistungen und den extravaganten Lebensstil von Künstlern wie Alice Cooper oder David Bowie.
Das Setting wurde übrigens von Sissy Spacek mitentworfen, die ein paar Jahre später auf dem Weg zum größeren Ruhm die Hauptrolle in dem Horrorfilm Carrie übernahm.
In vielerlei Hinsicht nimmt das allgemeine Aussehen des Films anleihen bei den deutschen expressionistischen Filmen, wie sie speziell Metropolis und Das Kabinett des Dr. Caligari wiedergaben.
Es gibt sehr coole Schauspieler, buntes Rock-Oper Zeugs, die Musik in diesem Film ist groß und die Geschichte beweißt dass am Ende die Nerds über die arroganten Typen gewinnen.
Dieser Film ist einer jener fast vergessene Perlen, die ein Muss für Horror-Fans und Bewunderer von Regisseur De Palma sind.
9/10