Landesweit kommt es zu merkwürdigen Zwischenfällen, bei denen unbescholtene Bürger von Rudeln aggressiver Tomaten angefallen werden. Der Regierungs-Beamte Mason Dixon setzt den Spezial-Agenten Wilbur Finletter auf die Sache an, der zusammen mit seinem Team dem Ursprung der Gemüse-Plage auf den Grund gehen soll. Aber auch die Presse kriegt Wind davon, dass hier wohl einiges im Argen liegt und so muss sich Dixon nebenbei auch noch mit der Klatsch-Kolumnistin Lois Fairchild herumärgern. Zwischenzeitlich werden die Tomaten immer stärker und zahlreicher, so dass sogar das Militär bald schon gegen die fleischfressenden Nachtschattengewächse machtlos ist... John De Bellos "Angriff der Killertomaten" ist natürlich kein ernstgemeinter Genre-Vertreter, sondern eine bewusst trashige Low-Budget-Parodie, die in ihrer ziemlich druffen Handlung neben viel schierem Blödsinn auch einige klassische Monsterfilm-Versatzstücke verwurschtelt und bei der man sicherlich gut damit beraten ist, das finale Ergebnis in derselben Ecke wie einen "Plan 9 From Outer Space" oder "Rocky Horror Picture Show" zu verorten. Alleine der Titel dieser legendären Schlechtfilm-Komödie hat nämlich wohl schon derart hohe popkulturelle Wellen geschlagen, dass er - ähnlich wie "Ketten-Sägen-Massaker" oder "Ein Zombie hing am Glockenseil" - auf breiter Ebene auch dejenigen irgendwie geläufig sein dürfte, die den dazugehörigen Film überhaupt nicht gesehen haben... und das ist irgendwie ja auch eine Leistung, auch wenn der eigentliche Streifen die an ihn geknüpften Erwartungen dann vielleicht doch nicht zur Gänze erfüllen kann. Aber wie denn auch? Unter filmischen Gesichtspunkten ist das Ganze dann auch nur höchst zwiespältig zusammengeschustert worden und wartet zudem natürlich auch mit blamablen F/X-Sequenzen rund um die titelgebenden Tomaten sowie angemessen schlechten Performances der vor der Kamera versammelten Laien-Dartseller auf, doch irgendwie erscheint einem das in diesem Fall nur allzu passend und dem der Angelegenheit innewohnenden Kult-Faktor keinesfalls abträglich. Ob seiner minderbemittelten Machart versprüht "Angriff der Killertomaten" dann auch unleugbar den dilettantischen Charme eines Filmchens, das eigentlich nicht hätte sein sollen, aber gegen alle Widerstände von seinen Machern alleine mit Spucke und Herzblut doch irgendwie auf die Leinwand gewuchtet wurde. Dankenswerterweise versteckt sich in dem Dauerbombardement von lauen Gags und tiefergelegten Witzchen dann aber doch eine Handvoll grenzgenialer Knaller-Jokes, so dass der Streifen als die beabsichtigte Komödie, die er nunmal ist, doch tatsächlich recht gut funktioniert, zumal es sogar auch die meisten Sprüche einigermaßen unbeschadet und ohne Blessuren durch die hiesige Debil-Synchro geschafft haben. Als Verhohnepiepelung alter Das-Militär-rettet-den-Tag-Streifen im Allgemeinen und einiger Sequenzen aus "Der Weiße Hai" im Besonderen ist "Angriff der Killertomaten" dann auch gar nicht mal so daneben, was den Schluss zulässt, dass John De Bello sich durchaus ein wenig im Genre auskennt und nicht nur ohne Sinn und Verstand die billigen Kalauer aneinanderreiht... und auf jeden Fall hat er mal früh erkannt, in welche Richtung sich das Komödien-Sujet da in Zukunft entwickeln wird, denn neben John Landis' "Kentucky Fried Movie" handelt es sich hier um eine der frühesten Spoof-Comedies, die wenig Wert auf ihren Plot legen und denen für 'nen Lacher nix heilig ist! Nur auf die eingefriemelten Musical-Einlagen hätte ich verzichten können. Auf der Liste der schlechtesten Filme aller Zeiten hat "Angriff der Killertomaten" dann aber trotzdem nichts zu suchen, denn kein Film, der im Detail so liebevoll erdacht ist wie dieser, kann wirklich mies sein... man muss halt einen gewissen Sinn fürs Skurrile pflegen, dann hat man mit dem Streifen 'ne gute Zeit. Fazit: Nicht der King unter den Badmovies, aber allemal der Hamburger Royal TS unter den Horrorkomödien! Ach ja, bester Gag: "Das ist ja Adolf Hitler!" (da hab' ich mich echt weggeschmissen, also los, den Film ansehen!)
7/10